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Auf Dauer engagiert

Sobald das passende Personal für den Betrieb gefunden ist, atmen viele Unternehmen erst einmal durch und machen einen Haken an das Thema. Wer seine Mitarbeiter allerdings langfristig halten möchte, muss nicht nur seine Arbeitgeberattraktivität nach außen zeigen, sondern diese auch intern umsetzen. Laura Holder, Beraterin für Personal- und Organisationsentwicklung der Handwerkskammer Reutlingen, stellt vier Arbeitsfelder vor.

Miteinander reden

Das A und O erfolgreicher Personalarbeit ist eine regelmäßige und umfassende Kommunikation. Die Einarbeitungsphase bietet sich an, neue Mitarbeiter von Beginn an einzubinden. Dadurch erhalten sie eine Vorstellung vom Tagesgeschäft sowie den geltenden Regeln und Normen und können sich leichter in die vorhandenen Strukturen einfinden.

Denn nicht allein die Dienstleistungen und Produkte sind entscheidend für die langfristige Leistungsstärke eines Betriebs, sondern ebenso die Einstellung und das Bewusstsein der im Betrieb arbeitenden Menschen. Das macht eine gute Personalführung so wichtig.

Ziel sollte sein, auch im hektischen Betriebsalltag stets ein offenes Ohr für die Belange der Beschäftigten zu haben. Eine agile Feedback-Kultur mit situationsbezogenen Befragungen regt den stetigen Austausch an. So können die Mitarbeiter ihre Anliegen zeitnah ansprechen und müssen nicht auf das jährliche Mitarbeitergespräch warten. Sich mindestens einmal im Jahr zusammenzusetzen, um Bilanz zu ziehen, neue Ziele zu vereinbaren und Entwicklungsmöglichkeiten zu besprechen, ist aber dennoch sinnvoll.

Perspektiven aufzeigen

Stehen bleiben will auf Dauer keiner. Wer seinen Mitarbeitern frühzeitig Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigt und gegebenenfalls finanzielle Unterstützung anbietet, schafft eine Win-win-Situation: Die Mitarbeiter freuen sich über die Wertschätzung und neue Entwicklungschancen, gleichzeitig profitiert der Betrieb vom dazugewonnenen Know-how.

In jedem Fall gilt es, die Angebote bedarfsorientiert auszuwählen und mit dem Mitarbeiter zu besprechen. Denn während dem einen eine Excel-Schulung ausreicht, möchte der andere vielleicht zukünftig gerne die betriebliche Ausbildung verantworten, sich in technischen Modulen wie CAD, CNC oder BIM weiterbilden oder in eine Führungsposition aufsteigen.

Freiräume organisieren

Lässt sich die Arbeit so organisieren, dass Mitarbeiter genügend Handlungsspielräume haben und Arbeiten und Leben gut vereinbaren können? Von der Antwort auf diese Frage hängt gerade für die jüngere Generation einiges ab. Wenngleich sich nicht in jedem Handwerksbetrieb ein flexibles Arbeitszeitmodell einführen lässt, so kann man doch gemeinsam mit den Mitarbeitern Regelungen treffen, die für alle gelten und damit für Transparenz und Akzeptanz sorgen.

Doch auch während der Arbeit sollte es Raum für eigene Ideen geben. Denn wenn die Mitarbeiter sich einbringen können und feststellen, dass ihre Meinung gefragt und wertgeschätzt wird, kommen sie gerne zur Arbeit. Dabei spielt eine positive Feedbackkultur eine bedeutsame Rolle. Nur wenn die Mitarbeiter keine Angst vor Fehlern haben, können eigene Ideen eingebracht und der Betrieb vorangebracht werden.

An die Gesundheit denken

Weil jedes Unternehmen nur so stark sein kann wie es seine Mitarbeiter sind, ist betriebliches Gesundheitsmanagement eigentlich ein Muss. Hier empfehlen sich Kooperationen mit Krankenkassen, die häufig kostenfrei Seminare für Unternehmen anbieten. Aber auch kleine Dinge, etwa kostenlose Getränke und Obst, können einen Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz leisten.

Ansprechpartnerin

Bauer, Claudia

07121 2412-132