Foto: Rainer Sturm / Pixelio

04.11.2016

20 Maßnahmen für bessere Luft in Reutlingen

Das Projekt „Modellstadt Reutlingen“ nimmt Fahrt auf. Auf einem Workshop berieten Gutachter und Vertreter von Umwelt- und Wirtschaftsverbänden eine vorläufige Vorschlagsliste, mit der die Luftqualität in Reutlingen verbessert soll.

Aus über 150 Ideen hatten die vier beauftragten Gutachterbüros AVISO, IB RAU, Dr. Brenner und ifeu eine rund 40 Maßnahmen umfassende Prioritätenliste erarbeitet. Mindestens 20 davon sollen in den kommenden Wochen auf ihre Wirkung und Umsetzbarkeit hin bewertet werden.

„Die Ergebnisse der ersten Analysephase zeigen uns, dass wir ein besonderes Augenmerk auf den Personen- und Güterverkehr sowie auf Kleinfeuerungsanlagen legen müssen“, erklärte Matthias Rau von IB RAU. Um die gesetzlichen Grenzwerte für Stickstoffoxid und Feinstaub in der Stadt einhalten zu können, setzen die Experten unter anderem auf die Einrichtung einer blauen Umweltzone, die Förderung der Elektromobilität, den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs oder die Verlagerung von Verkehrsströmen.

Der Workshop beschäftigte sich ebenfalls mit den Kriterien, die der Bewertung der Maßnahmen zugrunde gelegt werden sollen. Wichtigster Maßstab ist dabei der Faktor Zeit: die Maßnahmen sollen kurzfristig umsetzbar und kurzfristig Wirkung zeigen.

Bis Anfang 2017 werden die rund 20 vielversprechendsten Maßnahmen ausführlich bewertet, anschließend werden Szenarien definiert. Ab Februar wird die Öffentlichkeit beteiligt. Im Frühjahr sollen das optimale Gesamtkonzept und letztlich der Entwurf für die Fortschreibung des Luftreinhalteplans für Reutlingen vorliegen.

Zum Projekt

Mit dem Projekt „Modellstadt Reutlingen“ kommt das Regierungspräsidium Tübingen einem Auftrag des Verwaltungsgerichts Sigmaringen nach. In enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern – dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und der Stadt Reutlingen – wird erarbeitet, was getan werden muss, um die Immissionsgrenzwerte in ganz Reutlingen schnellstmöglich einzuhalten.

Die Gutachter werden begleitet von einer sogenannten „Spurgruppe“, der verschiedene Umwelt- und Wirtschaftsorganisationen angehören.

 Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Tübingen.

Ansprechpartnerin ist Ines Bonnaire, Umweltberatung, Telefon 07121 2412-143, E-Mail ines.bonnaire[at]hwk-reutlingen.de