40 Betriebe als Bildungspartner der Gustav-Werner-Schule
Jede Schule soll mindestens einen Betrieb als Bildungspartner haben. Dieses Ziel haben Landesregierung und Wirtschaftsverbände ausgegeben. Die Handwerkskammer Reutlingen beteiligt sich an dieser Initiative mit dem Projekt „Azubi gewünscht“. „Wir wollen Jugendlichen einen Einblick in die Berufspraxis geben und gleichzeitig für die Ausbildung im Handwerk werben“, fasst Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert zusammen.
Seit Anfang des Jahres konnten bereits zahlreiche Partnerschaften vermittelt werden. Jüngstes Beispiel ist die Gustav-Werner-Schule in Walddorfhäslach. Mit dabei sind 40 Handwerksbetriebe aus verschiedenen Branchen. Sie werden künftig Schnuppertage und Praktika anbieten, Auszubildende werden im Schulunterricht über ihren Alltag berichten, Chefs werden im Bewerbertraining zeigen, worauf es ankommt.
Die Idee der Bildungspartnerschaft sei eigentlich nicht neu, betont Eisert. Vielmehr gehöre die Zusammenarbeit mit Schulen vor Ort seit jeher zum festen Bestandteil der Nachwuchswerbung im Handwerk. Eisert verweist auf das große Angebot an Praktikumsplätzen und das Engagement vieler Betriebe und der kammereigenen Bildungsakademien im Rahmen von Berufsinfotagen. „Wer für sein Gewerk begeistern will, muss zeigen, um was es geht. Genau das tun wir.“ Entsprechend hoch sie das Interesse der Betriebe, bestehende Kontakte auszubauen und neue zu knüpfen, stellt Eisert fest.
Dennoch muss gelegentlich Überzeugungsarbeit geleistet werden. Alle Schulen und Betriebe fixieren ihre Kooperation in einer schriftlichen Vereinbarung. Eine formale Anforderung, die wichtig ist, aber vor allem für kleinere Betriebe eine Hürde darstellt. „Mancher Unternehmer zögert, eine solche Verpflichtung einzugehen“, beobachtet Eisert. Denn wenn ein Auftrag erledigt werden müsse, gehe das verständlicherweise zu Lasten des zusätzlichen Engagements als Bildungspartner.
Die Handwerkskammer setzt deshalb auf Verbundlösungen. Die Idee: Je mehr Handwerksbetriebe mit einer Schule zusammenarbeiten, desto eher können die größenbedingten Nachteile ausgeglichen werden. Gleichzeitig wird eine größere Bandbreite an Berufen abgedeckt. Davon profitierten nicht zuletzt auch die Schulen und damit die Jugendlichen, meint Eisert.
So wie im Fall der Gustav-Werner-Schule: Die 40 künftigen Bildungspartner bieten den Schülerinnen und Schülern viele attraktive Möglichkeiten, sich frühzeitig über Berufe zu informieren und den einen oder anderen auch genauer anzusehen. Die Bandbreite reicht vom Bäcker und Metzger über Stuckateure und Kfz-Betrieben bis hin zum Zahntechniker.
Kontakt: Michaela Lundt, Projektleiterin, Telefon 07121 2412-270, E-Mail,
Informationen im Internet.
Das Projekt „Azubi gewünscht – Partnerschaften Schule – Unternehmen bilden“ wird gefördert vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.