Sabine Pfingsttatg, Ausbildungsberaterin bei der Handwerkskamer: "Die neue Prüfungsform kommt gut an."

24.05.2007

Abfragen war gestern: Neue Anforderungen bei Prüfungen

[029/07] Der Kunde ist König: Das gilt für das Handwerk inzwischen schon in der Ausbildung. Nach der Neuordnung der Berufe im Handwerk orientiert sich die Zwischen-, Abschluss- und Gesellenprüfung jetzt noch mehr an der Praxis – und damit an den Bedürfnissen des Kunden. Statt in grauer Theorie müssen die Prüflinge nun in einem Fachgespräch überzeugen.

Abfragen war gestern. Heute müssen sich die Prüflinge im Handwerk in einem so genannten handlungsorientierten Fachgespräch behaupten. Das heißt: Sie müssen nicht nur eine Arbeitsaufgabe erledigen, sondern auch zeigen, wie sie den Auftrag geplant, durchgeführt und kontrolliert haben – und warum sie so und nicht anders gehandelt haben. Aus der klassischen Prüfung ist damit ein Gespräch geworden, wie es Handwerker und Kunde auch in der Praxis führen. Damit ist nun auch die Zwischen-, Abschluss- und Gesellenprüfung realitätsnaher und auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten.

Diese Änderung der Ausbildungsordnung stellt nicht nur die Prüflinge vor eine neue Herausforderung, sondern auch die ehrenamtlichen Prüfer im Handwerk. Auf die neue Anforderung werden sie von der Handwerkskammer Reutlingen mit Seminaren vorbereitet, die von der Universität St. Gallen konzipiert wurden und von der Landesstiftung Baden-Württemberg  finanziert werden.

Erste Erfahrungen zeigen, dass die neue Prüfungsform gut ankommt  – bei Prüfern wie Geprüften. Sabine Pfingsttag, Lehrstellenwerberin in der Ausbildungsabteilung der Handwerkskammer Reutlingen: „Die Prüflinge fanden das Fachgespräch bisher durchweg gut.“ Und auch von den Prüfern kam positive Rückmeldung und das Prädikat: sinnvoll.