08.10.2013

Aussicht auf einen goldenen Herbst

Für die Handwerker in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb laufen die Geschäfte nach wie vor rund. „Es zeichnet sich bereits heute schon ab, dass 2013 ein erfolgreiches Jahr wird“, kommentierte Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage.

Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe bewertete die Geschäftslage im dritten Quartal 2013 mit der Note „gut“. Die Erwartungen für die Herbstmonate fallen überwiegend optimistisch aus. „Sechs von zehn Betrieben rechnen damit, dass sich an der stabilen Konjunktur nichts ändern wird und erwarten einen goldenen Herbst“, so Eisert.

Gute Auftragslage

Ein Drittel der befragten Betriebe verzeichnete einen höheren Eingang an Bestellungen. Jeder zweite Handwerker rechnet mit einer stabilen Nachfrage in den kommenden Wochen. Mehr als ein Viertel erwartet weitere Zuwächsen (28,3 Prozent, Vorjahr: 24,3 Prozent). Die Auslastung der Betriebe hat sich im Sommerquartal nochmals verbessert. Jeder zweite Betrieb kann seine Kapazitäten zurzeit weitgehend ausschöpfen. Nahezu jedes fünfte Unternehmen arbeitet unter Volllast und darüber hinaus.

Der durchschnittliche Auftragsbestand beträgt gut neun Wochen, rund eineinhalb Wochen mehr als im Vorjahr. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gewerken. Das schwere Hagelunwetter von Ende Juli in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen hat den Bau- und Ausbauhandwerkern prall gefüllte Auftragsbücher beschert. Der Bestand beträgt knapp 15 bzw. zwölf Wochen. Die gewerblichen Zulieferer liegen mit etwas mehr als sechs Wochen deutlich unter dem Durchschnitt.

Dasselbe Bild bietet der Vergleich nach Landkreisen. Die Handwerker aus Reutlingen und Tübingen liegen mit neuneinhalb bzw. zehneinhalb Wochen deutlich vor ihren Kollegen im Kammerbezirk. In den Landkreisen Freudenstadt und Sigmaringen sind es jeweils knapp sechseinhalb Wochen, die Betriebe aus Zollernalb meldeten Bestände von 6,8 Wochen.

Bauhandwerker arbeiten am Limit

Die Erwartungen für die kommenden Wochen sind gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Optimismus pur ist bei den Bauhandwerkern angesagt. Mehr als die Hälfte der Maurer, Zimmerer und Dachdecker arbeitete im Sommer an der Kapazitätsgrenze, weitere 40 Prozent gingen darüber hinaus. Drei Viertel der Betriebe rechnen für den Herbst mit einer unverändert guten Geschäftslage (Vorjahr: 51,2 Prozent).

Die Ausbauhandwerker und das Kfz-Gewerbe teilen diese Zuversicht und liegen – wenn auch mit deutlichem Abstand – ebenfalls über dem Kammerdurchschnitt. Wesentlich zuversichtlicher als im Vorjahr fällt die Prognose der Gesundheitshandwerker aus.

Hingegen hat sich die Stimmung der Zulieferer nach einem durchwachsenen Frühjahr nochmals verschlechtert. Die Aussichten für das vierte Quartal schätzen die Metall- und Elektrobetriebe vergleichsweise skeptisch ein. Nur jeder sechste Betrieb erwartet, dass die Nachfrage aus Industrie und Gewerbe in diesem Jahr noch anziehen wird.