Hauptgeschäftsführer Handwerk BW, Peter Haas, Prof. Dr. Friedrich Longin, Heiner Beck und Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen, Christiane Nowottny bei der Preisverleihung in Römerstein in den Räumen von BeckaBeck (v.li.n.r). Foto: Christian Mader/handwerk magazin

12.04.2024

Bäckermeister Heiner Beck erhält Seifriz-Preis

Bäckermeister Heiner Beck aus Römerstein und der Getreidewissenschaftler Prof. Dr. Friedrich Longin von der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim arbeiten bereits seit zehn Jahren zusammen. Jetzt sind sie für ihre Forschung mit dem Seifriz-Preis (21 Bewerbungen sind dieses Jahr eingegangen) ausgezeichnet worden.

Mit dem Seifriz-Preis werden seit 30 Jahren deutschlandweit Unternehmen ausgezeichnet, die sich durch herausragende Kooperationen zwischen Wissenschaft und Handwerksbetrieben hervortun und Handwerks-kunst mit Hilfe von Wissenschaft weiterentwickeln. Zwei der mit dem bundesweit ausgeschriebenen Preis prämierten Handwerksbetriebe stammen in diesem Jahr aus Baden-Württemberg. Die drei Hauptpreise, von denen Beck und Longin einen erhielten, sind jeweils mit 2.500 Euro für den Handwerksbetrieb und den Wissenschaftspartner dotiert. Die Preise werden unter der Federführung von Handwerk BW vergeben.

Gesündere Backwaren dank längerer Teigführung

Bäckermeister Beck und Wissenschaftler Friedrich Longin konnten mit ihrer Arbeit zeigen, dass der Ge-schmack eines Brots von der Weizensorte sowie ihrem Anbaugebiet abhängt und dass die Bekömmlichkeit von der Garzeit abhängt. Longin forscht an der Universität Hohenheim zu Weizen, Heiner Beck führt die Bäckerei BeckaBeck in Römerstein. In Laboranalysen wurden mit Hilfe des Inputs der Praktiker Erkenntnisse zu Getreidequalität und Teigführungszeit gewonnen, die der Bäckereibetrieb in neue Fertigungsprozesse umgesetzt hat. Jetzt werden nachhaltigere und gesündere Produkte produziert.

Schon immer ein Macher gewesen

Der 61-jährige Heiner Beck hatte das Unternehmen im Jahr 1991 von seinem Vater übernommen. Damals hatte das Unternehmen 54 Beschäftigte, aktuell an die 350 in inzwischen 21 Filialen (darunter 14 Auszubildende) in den Landkreisen Reutlingen und Donau-Alb. Seit 2001 bezieht Beck sein gesamtes Getreide von der Schwäbischen Alb, seit 2011 in Bio-Qualität. Gemeinsam mit seiner Frau Anita und seinen Töchtern Helena, Bianca und Luisa hat er sich zum Ziel gesetzt, Spuren zu hinterlassen und mehr zu tun, als besonders gute Backwaren herzustellen. In den kommenden Jahren ist ein Anbau für fünf Millionen Euro geplant, denn die Bäckerei, Konditorei und Küche platze aus allen Nähten, so Beck, der in vier Jahren seinen Betrieb an seine drei Töchter, die alle im Unternehmen beschäftigt sind, übergeben möchte.

 www.beckabeck.de