Beschäftigte der Handwerkskammer werden zu Lebensrettern
Die Blutreserven in Deutschland werden knapp. Der Bestand an Blutkonserven hat sich in den vergangenen Monaten stark verringert. Damit keine Engpässe in der medizinischen Versorgung mit lebensnotwendigen Blutpräparaten entstehen, werden täglich mehr als 15.000 Blutspenden benötigt.
Viele wichtige Operationen und Behandlungen können nur mit Bluttransfusionen vollzogen werden. Da Blut nicht künstlich hergestellt werden kann, ist die Blutspendenzentrale (BSZ) auf Blutspenderinnen und Blutspender angewiesen. Das nahm die Handwerkskammer Reutlingen zum Anlass, um bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu werben, Gutes zu tun und anderen Menschen unmittelbar mit einer Blutspende zu helfen. „Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Blutspenden drastisch gesunken. Viele Spender sind verunsichert, doch wer gesund und fit ist, kann Blut spenden – auch in Zeiten von Corona“, sagt Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen. „Wer selber einmal eine Transfusion benötigt hat, oder Familienangehörige oder Freunde hat, die eine Transfusion verabreicht bekommen haben, weiß, wie wichtig es ist, dass die Blutbanken ausreichend Blut zur Verfügung haben.“
Von den 100 Beschäftigten der Kammer haben bereits 15 Prozent in der Vergangenheit regelmäßig Blut gespendet, einige von ihnen sogar über 100 Mal. Weitere 10 Prozent haben den Aufruf zum Anlass genommen und sich zur erstmaligen Blutspende angemeldet. Um ihnen und weiteren potenziellen Spenderinnen und Spendern den Gang auch zeitlich ein wenig zu vereinfachen, wird ihnen für die in ihrer Freizeit getätigte Blutspende eine Stunde auf dem Überstundenkonto gutgeschrieben – bis zu vier Mal im Jahr. Alexander Lerch, Schweißwerkmeister an der Bildungsakademie der Handwerkskammer in Tübingen, ist von der Aktion der Kammer begeistert: „Mitarbeiter zu motivieren, anderen Menschen zu helfen, finde ich toll. Ich selber bin ein begeisterter Blutspender und kann mittlerweile auf meine 101. Spende zurückblicken.“
Durch die Auftrennung einer Blutspende in drei unterschiedliche Präparate (Konzentrat aus roten Blutkörperchen, Konzentrat aus Blutplättchen und Blutplasma) kann diese nicht nur bis zu drei Leben retten, sondern sie bringt zusätzlich auch noch Vorteile für jeden Spendenden mit sich. Dr. Joachim Eisert: „Neben dem guten Gefühl, mit einer Blutspende Leben retten zu können, durchläuft jede Spenderin und jeder Spender einen kleinen persönlichen Gesundheitscheck mit Blutgruppenbestimmung, Blutdruck- und Temperaturmessung, Hämoglobinwert-Bestimmung und einem kurzen Arztgespräch. Und last but not least: Hilfsbereitschaft ist ansteckend. Wenn also eine Kollegin oder ein Kollege Blut spendet, werden sicher weitere überlegen, auch mit ihrem kurzen Einsatz anderen Menschen zu helfen.“