Bildungsrenditen im Vergleich: Meistermühen zahlen sich aus
Die Ausbildung zum Meister oder Techniker bringt eine höhere Bildungsrendite als ein Studium: Während sich für Hochschulabsolventen der ausbildungsbedingte Lohnverzicht später in Form höherer Einkünfte mit durchschnittlich 7,5 Prozent verzinst, kommen Absolventen einer Aufstiegsfortbildung auf eine Rendite von 8,3 Prozent.
Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer aktuellen Studie. Die Wissenschaftler hatten die Bildungsrenditen der verschiedenen Bildungswege unter die Lupe genommen. Danach erzielen Meister und Techniker nicht nur eine bessere Verzinsung für das während der Ausbildung entgangene Einkommen, die Investition macht sich auch schneller bezahlt. Während die Absolventen einer beruflichen Weiterbildung bereits im Alter von 40 Jahren schwarze Zahlen schreiben, benötigen die Akademiker hierfür drei Jahre länger.
Gefragte Qualifikation
Auch in puncto Beschäftigungschancen schneiden Meister und Techniker etwas besser ab. Im Jahr 2008 waren nur 2,9 Prozent der Männer und 3,7 Prozent der Frauen mit diesen Fähigkeiten auf Jobsuche, bei den Hochschulabgängern waren es 3,0 bzw. 4,0 Prozent.
Und wie steht es um die Höhe der Einkommen? Zwar verdienen Akademiker im Jahr durchschnittlich rund 15.000 Euro mehr als Meister und Techniker, dafür fällt aber auch die Kluft zwischen Gering- und Gutverdienern bei Bachelors und Diplomanden erheblich größer aus. Das Fazit der Forscher: Nicht jeder Studienabschluss wird zwangsläufig mit einem hohen Einkommen honoriert. Die Aufstiegsfortbildung kann deshalb eine attraktive Alternative zum Studium sein.
Institut der deutschen Wirtschaft