Das Internet der Dinge
Die vierte industrielle Revolution – kurz: Industrie 4.0 – und das „Internet der Dinge“ waren die Themen des Vortrages von Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung beim diesjährigen Neujahrsempfang von Handwerkskammer und IHK in Reutlingen.
Auf die damit verbundenen möglichen Risiken von Moderatorin Ute Brucker angesprochen gab sich Denner zuversichtlich: eine Firma wie Bosch werde offen und transparent mit den erhobenen Daten umgehen und sie nicht missbrauchen.
Die Nachfrage ist berechtigt, denn schließlich geht es beim so genannten „Internet der Dinge“ darum – wie Denner nach eigener Aussage bereits vor Jahren gefordert habe – alle elektronischen Komponenten und Geräte in einem so genannten Smart-Haus internetfähig zu machen.
Neues soll also gewagt werden – auch wenn derart ausgestattete Häuser noch weitreichendere Nutzerprofile erstellen können, als sie heute bereits möglich sind.
Positiv gesehen: Solche vernetzten Häuser könnten etwa mit Hilfe der von Bosch entwickelten Sensoren erkennen, ob ein Unwetter drohe und dann zum Beispiel offenstehende Fenster automatisiert schließen. Dem Hagelunwetter vom Sommer vergangenen Jahres, so Denner, habe allerdings auch solch ein System nichts entgegenzusetzen gehabt.
Innovation aus Reutlingen
Der Bosch-Chef wollte jedoch so etwas wie Aufbruchsstimmung im Zusammenhang mit den neuen Technologien – also die Zukunftschancen der Vernetzung und der von Bosch entwickelten Sensoren – ins Zentrum seiner Ausführungen stellen. So zum Beispiel den in Reutlingen entwickelten Sensor für die Motorcycle Stability Control (MSC), eine Weiterentwicklung des Anti-Blockiersystems für Motorräder. Damit sind Notbremsungen inzwischen auch schräglagentauglich.
Und in Reutlingen ist auch die eBike-Tochter von Bosch zu Hause; sie habe es innerhalb von zwei Jahren geschafft, mit ihren Antrieben Marktführer in Europa zu werden.
Kompliment an die Region
Nicht nur, weil Denner vor 28 Jahren bei Bosch in Reutlingen angefangen hatte, verteilte er Komplimente an die Region: Diese biete einen guten Nährboden für Innovationen, denn sie profitiere von einem Netzwerk aus Forschungseinrichtungen und Wirtschaft. Innovationskraft sei schließlich in Europa der entscheidende Wettbewerbsfaktor der Zukunft. Und da auch die neue Bundesregierung sich das Ziel gesetzt habe, „Innovation“ großzuschreiben, werde sie sich künftig daran messen lassen müssen.
Auch wenn in China in der Zwischenzeit mehr als doppelte so viele Patente angemeldet würden wie in Europa, so schaue er dennoch nicht mit Sorge in die Zukunft. Seine Erwartungen in die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2014 seien insgesamt deutlich positiver als noch vor zwölf Monaten.