Die Mitglieder der Frauen Union Kreisverband Reutlingen und des Arbeitskreises Bildung des CDU-Kreisverbandes Reutlingen gemeinsam mit dem CDU-Bundestagskandidaten für Reutlingen, Michael Donth (links), und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert (6. von rechts) vor dem Imagekampagnenbus der Handwerkskammer.

10.06.2013

Einblicke ins regionale Handwerk

Kürzlich bekundeten Mitglieder der Frauen Union, Kreisverband Reutlingen, und des Arbeitskreises Bildung des CDU-Kreisverbandes Reutlingen Interesse an der Arbeit der Handwerkskammer und ihrer Bildungsakademie in Tübingen.

Zunächst führte Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert kurz in die Geschichte des Kammerwesens in Deutschland, seiner Stellung im Staatsaufbau und seiner gesetzlichen Aufgaben ein. Nach einer Begrüßung durch die Vorsitzende der Frauen Union, Silke Kurz, präsentierte Stabsstellenleiter Alfred Bouß den interessierten Gästen wichtige Strukturdaten des Handwerks aus dem aus fünf Landkreisen bestehenden Kammerbezirk.

Strukturdaten
Besonderes Augenmerk legte er auf die Veränderungen seit der Handwerksnovelle im Jahr 2004. Auch wenn die Zahl der Betriebe in der zulassungsfreien – also nicht meisterpflichtigen – Anlage B1 seither deutlich angestiegen ist, so sei eben auch zu bemerken, dass die Fluktuation gerade bei diesen Gewerken außerordentlich hoch sei.

Als ein Beispiel führte er die Zahl der Gebäudereiniger-Betriebe an, deren Zahl seit 2004 um nahezu 900 Prozent angestiegen sei – gleichzeitig seien in diesem Zeitraum aber auch über 550 Betriebe wieder aufgelöst worden. Noch dramatischer sei die Entwicklung der Ausbildungsbetriebsquote: Bildete 2004 noch jeder zweite dieser Betriebe aus, so war es im vergangenen Jahr nur noch jeder zwanzigste.

Stippvisite
Zu einer kurzen Stipvisite kam dann auch der Reutlinger CDU-Bundestagskandidat, Michael Donth – zurzeit noch Bürgermeister von Römerstein – in die Handwerkskammer. Er sprach die unterschiedlichen Positionen des Handwerks und der CDU zur Gemeinschaftsschule an: Er vermutet als Absicht der grün-roten Regierung ideologische Gleichmacherei, während das Handwerk – so Eisert – seit Jahren darauf hinweise, dass die Hauptschule durch die Entscheidung der Eltern für andere Bildungswege de facto bereits selbst in ein gewisses Abseits gestellt worden sei.

Insbesondere komme es wegen der von den Betriebsinhabern gewünschten Ausbildungsreife auf eine individuelle Förderung der Schüler an. Beim Gemeinschaftsschulmodell, wie es auch den Handwerksorganisationen vorschwebe, sei daher auch die systematische Berufsorientierung unverzichtbar.

Starter-Center: Die Kammer nimmt den Gründern den „Formularkrieg“ ab
Im Anschluss daran stellte Katharine Nopper, Rechtsberaterin der Handwerkskammer, das Starter-Center vor. Dieses stellt für Existenzgründerinnen und -gründer eine enorme Erleichterung dar und reduziert den bürokratischen Gründungsaufwand auf ein Minimum an Zeit.

Im Starter-Center werden alle Anmeldungen in einem Schritt erledigt – eine enorme Erleichterung auf dem Weg, sich selbständig zu machen: Nach der Aufnahme einiger grundsätzlicher Daten in ein Metaformular erhält der Existenzgründer „auf Knopfdruck“ bis zu 90 Seiten fertig ausgefüllte Formulare, die er lediglich noch unterschreiben und versenden muss.

Bildungsakademie
Nach einem Imbiss ging es dann im Imagekampagnenbus der Handwerkskammer in die Bildungsakademie nach Tübingen. Leiter Clemens Riegler führte durch die Werkstätten und stellte anschaulich die Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) als Teil des dualen Ausbildungssystems in Deutschland vor.