Elektronische Vergabe: Blended-Learning kommt gut an
Im November fand an der Bildungsakademie Reutlingen der erste Blended-Learning-Kurs zur elektronischen Vergabe statt. Vier Kapitel, 17 Lektionen, 28 Übungen, rund 15 Stunden Lernzeit verteilt auf zwei Wochen. Das Besondere daran: die Teilnehmer arbeiteten die meiste Zeit online. Wann sie wollten, wo sie wollten. Wie sie mit dem Lernen im virtuellen Raum zurechtgekommen sind, wollten wir von den Teilnehmern wissen.
Keine Abstriche bei der Betreuung
Albert Lambur kalkuliert Angebote bei der Firma Heizungsbau Ulmer in Wannweil. Er ist zugleich der Experte für öffentliche Ausschreibungen im Betrieb. „Ich bin automatisch mit dem Portal Vergabe 24 konfrontiert“, sagt der Industriefachwirt über seine Motivation zur Teilnahme. Seine Wertung fällt knapp aus: „Lernform gut, Betreuung gut.“ Dass Fragen an das Dozententeam nicht im Lehrsaal, sondern nur per E-Mail gestellt werden konnten, habe sich nicht negativ bemerkbar gemacht, betont Lambur: „Ich habe immer schnell und umfassend Feedback erhalten.“
Mehr Flexibilität
Seine Kollegin Bettina Kuder, bei Ulmer in der Abteilung „Büro von A-Z“ tätig, stimmt zu. Obgleich sie schon etwas Zeit gebraucht habe, um sich auf die ungewohnte Arbeitsweise einzustellen. Im Verlauf des Kurses hat die Angestellte den Zugewinn an zeitlicher Flexibilität schätzen gelernt. Kuder hat das Lernpensum innerhalb ihres normalen Arbeitstages erledigt. Weitgehend problemlos, wie sie im Rückblick feststellt: „Der Aufwand war bewältigbar.“ Nach dem Grundkurs war dies bereits der zweite Kurs zur E-Vergabe, den sie bei der Kammer besucht hat.
Ehrgeiz geweckt
„Schlicht phänomenal“. So beurteilt Ulrike Günthner die ständige Betreuung während der Online-Lernzeiten. Die Unternehmerfrau, die den kaufmännischen Bereich der Firma Fliesen Günthner in Dornstetten betreut, war über eine Infoveranstaltung in Freudenstadt auf das Thema und die Schulungsangebote der Kammer aufmerksam geworden. Mit dem Aufbau und der Lernmethode zeigt sie sich rundherum zufrieden. Für den Kursleiter gibt es gar ein dickes Lob: „Er versteht es, die Teilnehmer zu motivieren.“ Höchst erfolgreich, wie Günthner an sich selbst feststellen konnte: „Wir hatten zu Kursbeginn einen Wissenstest durchgeführt. Damit war mein Ehrgeiz geweckt.“
Lernmodell mit Zukunft
„Elfmal die Note ‚Eins‘, einmal die ‚Zwei‘.“ Angesichts solcher Rückmeldungen spricht auch Welf Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung/Projekt MAREMBA von einer rundum gelungenen Premiere. Schröter hat den Kurs gemeinsam mit Irene Scherer entwickelt, die Inhalte methodisch aufbereitet, auf einer Plattform technisch umgesetzt - und schließlich als Tutor betreut.
Einen Unterschied zwischen Online-Lernen und dem normalen Schulungsalltag kann er minutengenau benennen: „Wir haben E-Mails zu allen Tages- und Nachtzeiten erhalten. Die erste um 6:25 Uhr, die letzte um 23:56 Uhr.“ Als „besonderen Erfolg“ wertet Schröter, dass alle Teilnehmer, elf von ihnen haben erstmals einen Blended-Learning-Kurs besucht, bis zum Ende dabei geblieben sind. Wiederholung nicht ausgeschlossen. Denn alle Teilnehmer könnten sich vorstellen, so Schröter, sich auch künftig für diese Lernform zu entscheiden.
Die Schulungsreihe wird fortgesetzt. Die aktuellen Termine finden Sie auf unserer
Sonderseite "Elektronische Vergabe"