03.12.2008

Energieeinsparungen im Handwerk – Ergebnisse der ZDH-Umfrage

Was tun Handwerksbetriebe, wenn die Energiekosten stetig steigen? Sie versuchen zu sparen. Nach einer aktuellen Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) haben 62,9 Prozent der Betriebe in den vergangenen Jahren in Energiesparmaßnahmen investiert.

Allerdings spielen ökologische Motive bei den Investitionsentscheidungen nur eine untergeordnete Rolle. In erster Linie geht es den Betrieben darum, ihre Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu sichern oder zu verbessern. 88,7 Prozent der Betriebsinhaber geben an, ihre Ausgaben für Strom, Gas, Öl und Kraftstoffe senken und/oder sich gegen steigende Kosten absichern zu wollen. Ein knappes Drittel der Befragten (31,5 Prozent) will Ertragseinbußen vermeiden, 31,9 Prozent wollen etwas für den Klimaschutz tun.

Vielfalt ist Trumpf

Die Betriebe lassen sich nicht von hohen Investitionskosten abschrecken. 25 Prozent haben ihre Heizungs- und Warmwasseranlagen modernisiert und effizienter gestaltet, jeder fünfte Betrieb (20,7 Prozent) hat auf die hohen Kraftstoffkosten reagiert und spritsparende Fahrzeuge angeschafft. Und fast jeder sechste (15,5 Prozent) hat in die Wärmedämmung der Gebäudehülle investiert. 17,5 Prozent setzen auf Information und damit auf die Mitarbeiter und Verhaltensänderungen.

Das Handwerk setzt auf Energiesparen. Mehr als jeder zweite Betrieb (54,6 Prozent) beschäftigt sich aktuell mit der Frage, wie Energie eingespart werden kann. 30,6 Prozent sehen einen konkreten Handlungsbedarf, ein knappes Fünftel (18,9 Prozent) befindet sich in der Planungsphase. Das Interesse, Einsparpotenziale zu erschließen, ist in größeren Unternehmen wesentlich stärker ausgeprägt als im Kleinbetrieb.

Förderprogramme sind nicht bekannt

Wie bei allen Investitionen kommt den Finanzen eine überragende Rolle zu. 41,4 Prozent sehen in unzureichenden Finanzmitteln das größte Hemmnis, in rund einem Drittel der Betriebe (34,4 Prozent) genießen andere betriebliche Investitionen höhere Priorität. Die Finanzmittel sind vor allem für Kleinbetriebe entscheidend.

Die bereits bestehenden Fördermöglichkeiten sind den meisten Handwerkern nicht bekannt. 62,7 Prozent der befragten Betriebe kennen den KfW-Sonderfonds Energieeffizienz nicht, noch schlechter sieht es hinsichtlich der anderen Förderprogramme aus. Nach Einschätzung des ZDH besteht hier ein beachtlicher Informationsbedarf.

Die repräsentative Umfrage wurde im Rahmen der Konjunkturumfrage für das dritte Quartal 2008 durchgeführt. Rund 10.200 Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet mit knapp 200.000 Beschäftigten haben daran teilgenommen. Der ZDH hat die wichtigsten Ergebnisse in einer kurzen Dokumentation zusammengestellt.

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