Konkrete Forderungen: Marianne Reiser (links) fordert im Gespräch mit Joachim Möhrle allgemein mehr Unterstützung für den Mittelstand.

10.07.2008

Hohe Belastungen

Margarete Reiser sieht den Mittelstand derzeit zu vielen Belastungen ausgesetzt.

Mit Nachdruck stellt Sie fest: „Die Betriebe gehen laufend in Vorleistung.“ Als Beispiele nennt die Unternehmerin aus Sigmaringen die vorgezogene Beitragszahlung zur Sozialversicherung, die steigenden Beiträge zur Berufsgenossenschaft und Basel II. „Die Banken vergeben Kredite nur sehr restriktiv,“ sagt Reiser. Diese Praxis schaffe zusätzlich Druck, vor allem auf innovative Betriebe. In ihrem Maler-, Lackierer- und Stuckateurbetrieb werden neun Mitarbeiter beschäftigt, darunter drei Auszubildende.

Reiser fordert von der Politik bessere Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Betriebe: „Der Mehrwertsteuersatz auf arbeitsintensive Handwerkerleistungen muss halbiert werden.“ Auch mit der geplanten Erbschaftssteuerreform kann sie sich nicht so recht anfreunden. Kein Wunder, unterstreicht Reiser ihre Kritik, dass alle vier Minuten ein junger qualifizierter Handwerker das Land verlasse.

Von den Handwerksorganisationen und ihrer Kammer wünscht sie sich mehr Gewicht auf der politischen Bühne. Das Unternehmen hat je zur Hälfte private und öffentliche Aufträge. Dass Eigentümer und Mieter seit mehr als zwei Jahren einen Teil der Handwerkerrechnung von der Steuer abziehen können, habe sich bewährt.

Für Reiser steht fest: „Der Steuerbonus muss deshalb deutlich erhöht werden.“ Im Gegensatz zum Thema Energieeffizienz. Dank steigender Energiepreise und zahlreicher Fördermöglichkeiten wollen immer mehr Privatleute ihr Eigenheim auf einen zeitgemäßen Energiestandard bringen. Reisers Unternehmen profitiert von der steigenden Nachfrage nach energetischen Modernisierungen von Altbauten.