Maß nehmen
Zwölf Maßschneiderinnen haben sich das Qualitätssiegel „Meister“ erarbeitet und konnten kürzlich nach der einjährigen Weiterbildung an der Metzinger Meisterschule ihre Zeugnisse in Empfang nehmen.
Maßschneidermeisterinnen und -meister sind begehrte Fachkräfte. Deshalb sei der Übergang von der Meisterschule in den Arbeitsmarkt auch bei den meisten problemlos, erläutert Elke Gonser, Bereichsleiterin der Meisterschule. Zu den Arbeitgebern zählen namhafte Hersteller der Bekleidungsindustrie, die auf die gute handwerkliche Ausbildung in Metzingen setzen.
Aber auch die Vorbereitung auf das eigene Unternehmen war Antrieb für die Weiterbildung. So z. B. für Eva-Maria Holder, die im März 2018 den Betrieb ihrer bisherigen Arbeitgeberin in Weil im Schönbuch übernehmen wird. Oder Lume Morina, die sich mit einer Abendkleider- und Brautkleider-Manufaktur in Grafenberg selbstständig machen will.
Beide haben im Übrigen drei Kinder und sie haben trotz dieser Doppelbelastung – eine sogar mit einem zusätzlichen Job – am Vorbereitungskurs teilgenommen und ihn erfolgreich bestanden. Eine weitere Meisterschülerin, und zwar Brigitte Leis kam aus Bayern, wo sie bereits einige Jahre eine Änderungsschneiderei hatte. Sie wird sich nun an einem neuen Ort mit ihrem Fachwissen selbstständig machen – mit einem Maßatelier.
Dabei waren auch wieder drei Mitarbeiterinnen der Firma Boss. Eine von ihnen – und zwar Thao Ly Nguyen – interessiert sich aktuell für eine Arbeitsstelle als Qualitätstechnikerin in Vietnam.
Aber egal, welchen Weg die neuen Meisterinnen einschlagen werden – so vielfältig wie die Einsatzgebiete, so vielseitig ist der Beruf selbst. Und selbst ein Studium wäre immer noch möglich…
Der Lehrgang in Metzingen umfasste vier Schwerpunkte. In den berufsfachlichen Teilen I und II wurden Kenntnisse in der Schnittkonstruktion, Projektplanung, Herstellungstechnik, Betriebsorganisation, Kundenberatung und Qualitätskontrolle in Theorie und Praxis vermittelt.
Ebenfalls auf dem Lehrplan in den Teilen III und IV standen die Fächer Wirtschaft, Recht und Rechnungswesen, sowie Berufs- und Arbeitspädagogik, die gezielt auf eine spätere Tätigkeit als Unternehmer und Ausbilder vorbereiten. Die Weiterbildung schloss mit der Prüfung vor dem Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer Reutlingen ab.
Die neuen Meisterinnen
- Aria Agha aus 72766 Reutlingen
- Senta Bohnacker aus 88487 Mietingen
- Susana Duarte Pinto aus 79108 Freiburg im Breisgau
- Eva-Maria Holder aus 71093 Weil im Schönbuch
- Brigitte Leis aus 82275 Emmering
- Thao Nguyen Ly aus 72760 Reutlingen
- Lumturije Morina aus 72661 Grafenberg
- Sophie Bernadett Ritter aus 72768 Reutlingen
- Olga Seifert aus 72555 Metzingen
- Drei Personen haben der Veröffentlichung ihres Namens nicht zugestimmt.