Mitarbeiter finden und binden
Zurzeit logiert die Stiel GmbH & Co. KG aus Tübingen-Lustnau in einem Provisorium. Das Hagelunwetter vom Sommer 2013 hatte das Firmengebäude der Kälte- und Klimatechniker so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass ein Umzug erforderlich wurde. Der Schaden beläuft sich auf 284.000 Euro.
Glück im Unglück: eine benachbarte Halle konnte kurzfristig bezogen werden. „Es hätte schlimmer kommen können“, meint Geschäftsführer Ruben Walz. Die Rückkehr ist für den Juni geplant.
Stiel projektiert, installiert und wartet Kälte- und Klimatechnik für Gewerbebetriebe, Industrie und Forschungsinstitute sowie Privatkunden. Die Anwendungen reichen von der Kühlanlage in der Gastronomie über Serverräume und Labore bis hin zur Prozesskühlung in der Produktion. Dabei geht es nicht allein um tiefe Temperaturen und Zuverlässigkeit, auch der Energieverbrauch – bei Neuanlagen wie im Bestand – muss stimmen. „Die energetische Qualität ist das zentrale Thema“, sagt Walz.
Der Preisdruck ist hoch. Vor allem öffentliche Auftraggeber rechnen mit spitzem Bleistift. Die geplante Neuordnung des Vergabewesens ziele in die richtige Richtung, meint der studierte Versorgungstechniker. Freilich sei das Kriterium Nachhaltigkeit schwer zu fassen. „Die Qualität, die ein Betrieb bringt, wird nicht abgebildet.“
Walz, sein Vater Walter und Marcus Gunzert führen den Betrieb mit 11 Mitarbeitern, darunter drei Auszubildende. Eine hohe Ausbildungsquote sei für die Zukunft des Unternehmens wichtig. „Fachkräfte sind nicht zu finden“, betont Walter Walz.
Stiel ist aktiv in Sachen Nachwuchswerbung. Das Unternehmen pflegt seit Jahren den Kontakt zur Berufsfachschule, informiert über das Berufsbild, bietet Praktika an. Im Rahmen des Projekts Berufswahlkompass Metall, einer Initiative von Südwestmetall und der Arbeitsagentur, werden sich in den nächsten Wochen drei Schulklassen im Betrieb umschauen.
Und auch die Mitarbeiterbindung kommt nicht zu kurz. Das Unternehmen schließt für jeden Beschäftigten eine private Unfallversicherung ab und zahlt einen Zuschuss zur Metallrente. Arbeitszeitkonten schaffen Flexibilität. Nach guten Jahren gibt es einen Bonus. Ruben Walz will die Attraktivität nicht nur an den finanziellen Extras festmachen. Mindestens genauso wichtig sei der Umgang miteinander. „Wir sind ein familiär geführtes Unternehmen.“
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