Brezel zum Mitnehmen und Coffee to go: Alfred Schweizer sieht seine Branche im Wandel.

20.10.2011

Mitten im Strukturwandel

Wenn es um das tägliche Brot geht, mögen es deutsche Verbraucher billig.

Mehr als in anderen Ländern läuft der Wettbewerb in der Lebensmittelbranche über den Preis. Bäckermeister Alfred Schweizer übernahm im Jahr 1990 den elterlichen Betrieb in Bisingen-Steinhofen. Das Unternehmen beschäftigt heute 40 Mitarbeiter an fünf Standorten und befindet sich als traditionell arbeitender Betrieb inmitten eines Verdrängungswettbewerbs: „Die Discounter mit ihrem Komplettangebot ziehen immer mehr Kunden an.“

Gleichzeitig gingen die Lebensmittelketten vermehrt dazu über, den Backwarenbereich an eigene Töchter oder Großbäckereien zu vergeben. Örtliche Betriebe hätten immer öfter das Nachsehen, beobachtet Schweizer. Auch der enormen Pachtlasten wegen. Ein veränderter Markt und neue Konsumgewohnheiten erforderten von kleineren Betrieben heute und künftig ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit, glaubt der Obermeister der Bäckerinnung im Zollernalb-Kreis.

„Das Bäckerhandwerk muss sich neu aufstellen.“ Qualität und der regionale Bezug, der Familienbetrieb verarbeitet ausschließlich Produkte von heimischen Lieferanten, seien eben nur Kaufargumente unter vielen. Näher an die Straße heran, lautet Schweizers Empfehlung. Dennoch werden viele Betriebe in den nächsten Jahren verschwinden, weil es an Nachfolgern fehlt. Schweizer rechnet mit einem Schwund von 50 Prozent im Zollernalb-Kreis. Sein Appell an alle Handwerksorganisationen: „Ich wünsche mir, dass die Nachwuchswerbung verstärkt wird.“

www.baeckerei-schweizer.de