15.05.2007

Protest gegen Ausgrenzung

[029/07] Der Weg für den Energieausweis ist geebnet. „Unverständlich und inakzeptabel ist jedoch, dass sich im Zuge der Novellierung der Energieeinsparverordnung im Bundesrat eine Benachteiligung des Handwerks und vieler qualifizierter und bereits heute anerkannt tätiger Energieberater abzeichnet“, meint Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen.

Wenn die Verordnung wie geplant umgesetzt werde, so Eisert, dann würden viele Gewerke ausgenommen, denen die Qualifizierung zum Gebäudeenergieberater des Handwerks von Anfang an unbestritten offen gestanden habe.

Dies betreffe ausgerechnet diejenigen Bauhandwerke, die sich bisher bereits besonders aktiv in der Fortbildung und Gebäudeenergieberatung engagiert hätten - so zum Beispiel Stuckateure, Elektrotechniker und Tischler.

Eisert: „Diese Handwerker besitzen eine insgesamt wesentlich bessere bautechnisch fundierte Grundqualifikation einschließlich einer mit etwa 200 Stunden umfassenden Fortbildung als solche Personen, die lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung im Baustofffachhandel und eine Weiterbildung verfügen.“

Die Handwerkskammer Reutlingen appelliert deshalb an Ministerpräsident Günther Oettinger, sich dafür einzusetzen, dass die Ausstellungsberechtigung für alle Handwerksausbildungen zugelassen wird, die im Bauwesen sowie am und im Gebäude tätig sind - und zwar generell für alle fortgebildeten Fachkräfte aus dem Handwerk und nicht nur für Betriebsinhaber.

Das Handwerk habe bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche Beratungsleistungen für energiesparende Maßnahmen an bestehenden Gebäuden erbracht und diese zumeist auch umgesetzt, betonte Eisert.

Das neue Gütesiegel soll Klarheit schaffen über den Energieverbrauch von Gebäuden und Schwachstellen sichtbar machen. Davon werden Eigentümer, Käufer, Mieter und die Umwelt profitieren.

Energieberater aus der Region sind im Internet zu finden: www.energie-spar-check.de