Ausbildungsmeister Werner Delesky (Bildmitte) stellt seinen Kollegen den Fusionslaser der Schreinerwerkstatt und praktische Einsatzmöglichkeiten vor. Foto: Handwerkskammer

22.09.2023

ÜBA-Schreinerausbilder kamen in Tübingen zusammen

Die technischen Neuerungen im Schreiner-Handwerk waren eines der Themen, mit denen sich Ausbilder aus dem gesamten Bundesgebiet, die in der überbetrieblichen Ausbildung tätig sind, auf einer dreitägigen Fortbildung an der Bildungsakademie Tübingen beschäftigten.

Zum Beispiel: Lasertechnik. Die eignet sich, um Intarsien, Schablonen oder Gravuren zu fertigen. Mit dem Fusionslaser der Bildungsakademie können Holz, Plexiglas, Kunststoffe und Glas bis zu einer Materialstärke von 20 Millimetern bearbeitet werden. Die Vorlagen in gängigen Formaten werden per Grafikprogramm eingespielt. Der Laser und ein CNC-Bearbeitungszeitrum sind die jüngsten Zugänge im Maschinenpark, an dem künftige Schreiner in Tübingen ausgebildet werden. Ausbildungsmeister Werner Delesky stellte die Maschine und sämtliche Verfahrensschritte an einem praktischen Beispiel vor.

Ob Digitalisierung, Holzbearbeitung oder Oberflächenbehandlung – es gebe laufend Entwicklungen im Schreiner-Handwerk, die über kurz oder lang in den Rahmenlehrplänen und im Arbeitsalltag ankommen, erklärt Andreas Gerardo, ebenfalls Ausbilder in Tübingen. „Das bedeutet für die Bildungseinrichtungen und uns Ausbilder, dass wir technisch auf dem Laufenden bleiben und neue Verfahren und Inhalte in unsere Lehrgänge integrieren.“

Entsprechend vollgepackt war das Programm, das Delesky und Gerado für ihre Kollegen zusammengestellt hatten. Ein Vertreter der Firma Repair Care stellte Füll- und Klebestoffe für professionelle Anwender vor. Beim Besuch der Fischer Gruppe in Waldachtal nahmen die Teilnehmer an einer Schulung zu Vorschriften der Befestigungstechnik teil und erhielten ein entsprechendes Zertifikat. In praktischen Übungen lernten sie auch eine Bemessungssoftware kennen. Zum Abschluss ging es um die von der Berufsgenossenschaft vorgeschriebenen Schulungen für Ausbilder und die Aktivitäten zur Berufsorientierung, wie beispielsweise die Erfahrungen mit einem Werkstatttag für Lehrer, der kürzlich an der Bildungsakademie Tübingen stattgefunden hat.

21 Ausbilder an Bildungsakademien aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen an der diesjährigen Fortbildung teil. Unter ihnen Raimund Schreiber von der Bildungsakademie Offenburg der Handwerkskammer Freiburg, der seit 1998 regelmäßig dabei ist. Den Nutzen der Tagung beschreibt der Schreinermeister so: „Im Alltag sind wir doch häufig Einzelkämpfer. Der Austausch mit anderen über neue Technologien und den Ausbildungsalltag ist wichtig, zumal man immer wieder Anregungen erhält.“

Das Format habe sich bewährt, sind Delesky und Gerardo überzeugt. „Die Schreinerfortbildung in Tübingen, die in den 1980er Jahren als landesweites Angebot gestartet war, wird mittlerweile von Kollegen aus ganz Deutschland genutzt. Einige Kollegen kommen schon seit vielen Jahren.“

Die beiden Organisatoren wollen auch im nächsten Jahr ein interessantes Programm auf die Beine stellen, auch wenn der Aufwand für die Planung und Vorbereitung nicht zu unterschätzen sei, wie Gerardo hinzufügt. „Das sind schon mehrere Wochen im Jahr, die wir aufbringen. Aber es lohnt sich.“