Zimmerer-Nationalteam bleibt Europameister
Bei den Timber Construction European Championships 2018 in Luxemburg verteidigte die Mannschaft von Holzbau Deutschland ihren Titel. Zum dreiköpfigen Team zählen Alexander Bruns aus Bad Dürkheim, Lukas Nafz aus Horb und Marcel Renz aus Pfullingen.
Die Zimmerer-Nationalmannschaft war als Titelverteidiger angetreten und konnte mit dem vierten Gold seit 2012 die Erfolgsgeschichte nach einem mehr als spannenden Wettbewerb fortschreiben. Der 21-jährige Alexander Bruns holte die Goldmedaille in der Einzelwertung, Lukas Nafz stand ebenfalls auf dem Siegerpodest. Der 20-jährige errang Bronze. Silber ging an Rafael Bieler aus der Schweiz. In der Mannschaftswertung folgt auf Deutschland Frankreich, die Schweiz ist auf dem dritten Platz.
Beim 13. Europäischen Berufswettbewerb kämpften 24 Teilnehmer aus zehn Nationen um die Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Die Teilnehmer hatten in 22 Arbeitsstunden an drei Wettbewerbstagen ein anspruchsvolles Dachstuhlmodell zu erstellen. Dabei ging es um Präzision und Genauigkeit beim Schiften, Anzeichnen, Sägen und Zusammenbauen.
Europameister Bruns konnte das Ergebnis kaum fassen. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich Gold habe. Der Wettbewerb hatte so unglaublich viele Höhen und vor allem auch Tiefen für mich. Es waren die drei forderndsten Tage meines Lebens, die ich nicht vergessen werde!“, so Bruns. Er ist als Geselle in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb Zimmerei Wolfgang Schlatter in Kleinkarlbach tätig. Bruns kann sich jetzt für die Berufsweltmeisterschaft WorldSkills 2019 qualifizieren, die im August im russischen Kazan stattfindet.
Lukas Nafz war begeistert über seinen Erfolg. „Einfach super! Der Wettbewerb hat mich wirklich gefordert. Eine wahnsinnige Erfahrung, die auch extrem viel Spaß gemacht hat, auch als Team. Nun freue ich mich einfach und dann wird weitertrainiert für die WM!“, so Nafz. Nach seiner Ausbildung im Zimmereibetrieb Claus Kübler in Pfalzgrafenweiler war er als Geselle in den Familienbetrieb Zimmerei Nafz in Horb gewechselt. Auch er kann sich für die WorldSkills bewerben. Die Entscheidung über den WM-Teilnehmer aus der Zimmerer-Nationalmannschaft trifft die Teamleitung im Frühjahr 2019.
Für Marcel Renz (22) war seine eigene Platzierung hingegen enttäuschend. „Ich hatte im Wettbewerb stets das Gefühl, es läuft gut. Ich war gut im Zeitplan, aber am Ende waren andere Modelle besser. Aber ich bin im Team Europameister geworden. Das war eine tolle Zeit.“ Renz scheidet aus Altersgründen aus dem Team aus. Er besucht derzeit die Meisterschule in Reutlingen und wird danach wieder im väterlichen Betrieb Renz Holzbau & Bedachungen in Pfullingen arbeiten.
Die Zimmerer-Nationalmannschaft wird getragen von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes. „Es war ein Wettbewerb mit extrem viel Adrenalin, vor allem für unsere Teilnehmer, aber auch für uns Zuschauer, da die Aufgabe auch zeitlich sehr anspruchsvoll war. Unser Team hat die Nerven behalten, hat gekämpft und wirklich alles gegeben. Am Ende haben die guten Maße überzeugt. Das bestätigt erneut die hochwertige Ausbildung im Zimmererhandwerk“, so Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland.
Das Team wird seit 2008 maßgeblich unterstützt und gefördert von den Holzbau Deutschland Leistungspartnern, einem Zusammenschluss führender Hersteller von Baustoffen, Bauelementen und Elektrowerkzeugen mit Holzbau Deutschland.
Vorbereitet wurde das Team durch die beiden Ausbildungsmeister Sascha Brück aus dem Bundesbildungszentrum für das Zimmerer- und Ausbaugewerbe (Bubiza) in Kassel und Michael Rieger aus dem Zimmerer-Ausbildungszentrum in Biberach.
www.zimmerer-nationalmannschaft.de