Was kostet die Handwerkerstunde
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Wenn Kunden einen Auftrag erteilen, möchten sie wissen, was sie dafür bezahlen müssen. Eine Handwerkerstunde kostet durchschnittlich zwischen 60 und 80 Euro. In den einzelnen Branchen unterscheiden sich die Sätze aber teilweise erheblich.
Dieser Stundenverrechnungssatz bedeutet aber nicht, dass der Betrieb auch so viel verdient. Kritik von Kunden an den vermeintlich hohen Preisen für Handwerkerleistungen gehören zum betrieblichen Alltag. Denn sie wissen häufig nicht, wie sich die Kosten für den Handwerker zusammensetzen.
Das folgende Beispiel stellt die Kosten für eine Arbeitsstunde eines Gesellen dar. Allerdings können die Stundenverrechnungssätze je nach Gewerk und Region sehr unterschiedlich ausfallen. Weitgehend identisch ist dagegen das Schema der Kalkulation.
So muss Ihr Handwerker kalkulieren
Der auf der Rechnung ausgewiesene Preis für die Arbeitsstunde enthält außer dem Stundenlohn die Lohnnebenkosten (unter anderem Sozialversicherung, Urlaubs- und Feiertage, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall), die Gemeinkosten (unter anderem Kosten für Räume, Energie, Fahrzeuge, Kommunikation, Instandhaltung, Reparaturen und das Verwaltungspersonal) und den Gewinn. Hinzu kommt außerdem noch die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 Prozent, die der Unternehmer ans Finanzamt abführen muss.
Beispielrechnung
Bruttostundenlohn | 20,00 Euro |
Lohnnebenkosten | 16,77 Euro |
Gemeinkosten> | 24,52 Euro |
Gewinn | 3,23 Euro |
Stundenverrechnungssatz netto | 64,52 Euro |
19 Prozent Umsatzsteuer | 12,26 Euro |
Stundenverrechnungssatz brutto | 76,78 Euro |
Was zählt zu den Lohnnebenkosten?
- Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung
- Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung
- bezahlte Urlaubs- und Feiertage
- Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
- bezahlter Mutterschaftsurlaub
- Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Beitrag zur Umlage am Insolvenzgeld
- Schwerbehindertenabgabe
- nicht verrechenbare Zeiten
Was zählt zu den betrieblichen Gemeinkosten?
- Raumkosten, Heizung, Strom, Gas, Wasser
- betriebliche Versicherungen
- Gehälter und Nebenkosten für Mitarbeiter im Büro
- Gebühren, Beiträge
- Porto, Telefon, Werbung, EDV, Kfz-Kosten
- Rechts- und Beratungskosten
- Instandhaltung, Reparaturen, Reinigung
- Zinsen für Kredite, Abschreibungen auf Wirtschaftsgüter
- kalkulatorische Kosten