Anja Wagner, Marcus Klemm und Siwan Eva Yoke Rogg nehmen an der Kompetenzwerkstatt Management teil.

12.07.2012

"Austausch mit anderen ist wichtig"

Managementwissen für junge Unternehmen, das will eine neue Workshopreihe der Handwerkskammer vermitteln. 16 Handwerkerinnen und Handwerker, die junge Einzelkämpferin wie der gestandene Geschäftsführer, nehmen teil. Wir haben drei von ihnen nach ihrer Motivation befragt.

Zum Beispiel Buchhaltung

Vor knapp fünf Jahren hat Marcus Klemm den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, zunächst als Einzelunternehmer. Seit dem Frühjahr 2008 führt der Metallbaumeister und Boots- und Schiffsbaumeister zusammen mit seinem Partner Andreas Ruopp die Plan und Tat GmbH in Tübingen. Klemm will die Kompetenzwerkstatt als Auffrischungskurs in Sachen Management nutzen.  „Mein letzter Lehrgang liegt schon einige Jahre zurück“, sagt der 44-Jährige.

Klemm hofft auf möglichst viele Anregungen für seinen Arbeitsalltag, vor allem in den Bereichen Marketing, Buchhaltung und Controlling. Was den sicheren Umgang mit Zahlen angeht, sei der Konstrukteur dem Buchhalter zurzeit noch haushoch überlegen. „Ich bin eher der Handwerker“, meint Klemm, der gemeinsam mit Ruopp teilnimmt. Wichtig findet er den Netzwerkgedanken der Kompetenzwerkstatt: „Der Austausch mit anderen Jungunternehmern ist hilfreich.“

Praxisbezug überzeugt

Dem stimmt Anja Wagner zu. Seit der Übernahme der Firma Holzbau Schenk in Engstingen vor knapp zwei Jahren arbeitet sich die gelernte Erzieherin in ihre neuen Aufgaben als Unternehmerfrau ein. Während Ehemann Benedikt den handwerklichen Teil abdeckt, kümmert sich Anja Wagner um die Verwaltung und das Büro. Im Frühjahr legte sie die Prüfung zur „Büroleiterin im Handwerk“ an der Bildungsakademie Reutlingen erfolgreich ab.

Die Kompetenzwerkstatt  biete eine andere Form der Weiterbildung „Mir gefällt der Praxisbezug“, fasst die 35-Jährige ihre Motivation zusammen. Neben Werbung und Controlling findet sie vor allem das Thema „Mitarbeiter finden und binden“ interessant. Acht Mitarbeiter sind zurzeit in der Zimmerei beschäftigt. „Für uns wird es in der Zukunft entscheidend sein, gute Kräfte zu finden und langfristig zu binden“, glaubt Wagner.

Pfiffige Werbeideen gefragt

„Selbst und ständig.“ Das treffe es schon ganz gut, findet Siwan Eva Yoke Rogg. Die Gold- und Silberschmiedin hat direkt im Anschluss an ihre Ausbildung ihr Ladengeschäft samt Werkstatt in der Wilhelmstraße in Reutlingen eröffnet. Der Start liegt nun gut zwei Jahre zurück. „Es war viel Ausdauer nötig“, sagt Rogg im Rückblick. Die Anfangsschwierigkeiten und finanziellen Durststrecken seien überwunden.

Die 30-jährige Jungunternehmerin sieht sich auf einem guten Weg: „Es wird immer besser.“ Inzwischen läuft es so gut, dass Rogg mit dem Gedanken spielt, eine 400-Euro-Kraft einzustellen. Sie erwartet sich von ihrer Teilnahme an der Kompetenzwerkstatt praxisnahe Information, individuelle Beratung und konkrete Unterstützung. Ganz oben auf der Liste steht das Thema Werbung. Der Etat ist überschaubar. Umso mehr sind pfiffige Ideen gefragt, um Aufmerksamkeit zu erzielen und neue Kunden zu gewinnen. Genügend Selbstvertrauen bringt sie mit: „Ich möchte mir einen Namen machen.“

Weitere Informationen zum Beratungsangebot der Handwerkskammer finden Sie hier.