Stolz präsentieren die Gewinner des diesjährigen Innovationspreises ihre Urkunden.

Präsident Joachim Möhrle überreichte dem Kreissparkassen-Vorstandsvorsitzenden Eugen Schäufele das Goldene Handwerkszeichen, die höchste Auszeichnung der Handwerkskammer Reutlingen, für dessen außerordentlichen Einsatz für das regionale Handwerk.

11.11.2013

Auszeichnung der Preisträger

Insgesamt 17 Bewerbungen wurden in diesem Jahr bei der „Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerk“ eingereicht. Die Preisträger wurden kürzlich bei einer Feierstunde geehrt. Festredner war der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Wirtschaft, Nils Schmid.

„Die Bandbreite und die wiederum hohe Qualität der eingereichten Wettbewerbsbeiträge haben das Preiskomitee vor keine leichte Aufgabe gestellt“, befand Eugen Schäufele, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Reutlingen und des Stiftungsvorstands in seiner Begrüßungsrede.

Sein Stiftungsvorstandskollege Joachim Möhrle, Landeshandwerkspräsident und Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, fügte hinzu: „Die vorgestellten Entwicklungen zeugen durchweg von ausgesprochenem Ideenreichtum und hoher Kompetenz unseres heimischen Handwerks.“

Grundpfeiler des Erfolgs
Das wurde von Minister Nils Schmid in  seiner Rede in mehrfacher Hinsicht bekräftigt: Handwerk und Innovation seien die beiden Grundpfeiler des Erfolgs in Baden-Württemberg – und hob dabei zugleich die besondere Ausbildungsleistung des Handwerks hervor.

Gleichzeitig wandte er sich gegen einen Vorwurf, der oft an die Landesregierung gerichtet werde: Natürlich gehe es nicht darum, starr an einer 50-Prozent-Quote von Akademikern festzuhalten. Dazu sei die duale Ausbildung viel zu wichtig. Schließlich komme das handwerkliche Know-How wesentlich auch von den Facharbeitern, ohne die beispielsweise die Energiewende nicht funktionieren würde.

Schmid wies außerdem auf einen weiteren Erfolgsfaktor hin, nämlich die Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die die tragenden Säulen der mittelständisch geprägten Wirtschaft im Land seien. Gemeinsam mit den Handwerkskammern sei es gelungen, bei der Ausgestaltung der Basel-III-Regelung eine Entlastung für die Sparkassen und Genossenschaftsbanken durchzusetzen.

Die Preisträger
Mit dem mit 5.000 Euro dotierten 1. Preis wurde die Firma MTS Gesellschaft für Maschinentechnik und Sonderbauten mbH aus Hayingen ausgezeichnet. Das Unternehmen hat einen Verdichtungsassistenten für Anbauverdichter sowie einen hydraulischen Rohrschiebeadapter entwickelt. Der Verdichtungsassistent zeigt dem Geräteführer das Ende des Verdichtungsvorgangs an. Der Rohrschiebeadapter ermöglicht ein präzises Positionieren und kontrolliertes Zusammenführen von Rohren. Beide Entwicklungen führen in herausragender Weise zu einer Qualitätssteigerung, Prozessoptimierung und Arbeitserleichterung im Tiefbau.

Der 2. Preis, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro, ging an die Firma CSP GmbH Cut Systems Pfronstetten für die Entwicklung einer Zähleinrichtung, mit der sich an verschiedenen Arbeitsstationen eines Fertigungsprozesses die Anzahl der in einem Kleinladungsträger befindlichen Produktionsteile ermitteln lässt.

Den 3. Preis, dotiert mit 1.500 Euro, erhielt die Firma NSC Schilling aus Pfullingen für die Entwicklung eines Unimog-Abrollkippers. Der Abrollkipper erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Unimogs und kann innerhalb weniger Minuten angebaut werden.

Mit dem „Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe bis zu zehn Beschäftigte“ in Höhe von 1.500 Euro wurde die Firma Max Steinhart GmbH aus Reutlingen ausgezeichnet. Der Betrieb hat ein Gerät entwickelt, das eine dosierte Entnahme von Sand und anderen granularen Schüttgütern aus Big Bags und Haufwerksschüttungen ermöglicht.

Gleich vier Teilnehmer kamen in diesem Jahr für den Sonderpreis „Junges Handwerk“ in Frage. Der Preis, der ebenfalls mit 1.500 Euro ausgeschrieben war, wurde Herrn Christoph Roggenstein von der Firma Roggenstein Elektronik im Gewerbepark Engstingen-Haid zugesprochen. Der junge Mitarbeiter hat zum zeitweiligen Anhalten von Werkstückträgern in Produktionseinrichtungen einen Elektrostopper entwickelt, der über gleiche Staulasteigenschaften verfügt wie ein Pneumatikstopper gleicher Baugröße, jedoch wesentlich weniger Energie benötigt.

Der „Sonderpreis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten“ wurde in diesem Jahr gleich zweimal vergeben. Martin Binder aus Sonnenbühl bewarb sich mit einem „Handmade Custombike“, einem Dragster-Motorrad mit Zulassung für öffentliche Straßen. Die Konditorei Café Sommer aus Reutlingen hat mit einem handgefertigten Schaustück aus Isomalt, Zucker und Pastillage am Wettbewerb teilgenommen. Beide Teilnehmer erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 Euro.