Die Bundesregierung will mit dem Ausbildungsbonus einen Anreiz geben, zusätzliche Lehrstellen zu schaffen.

10.06.2008

Der Ausbildungsbonus kommt!

Rechtzeitig vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat der Bundestag grünes Licht für den Ausbildungsbonus gegeben. Das auf drei Jahre angelegte Programm fördert zusätzliche Lehrstellen für Altbewerber mit bis zu 6000 Euro.

Die Förderung ist breit angelegt und setzt an den unterschiedlichen Lebenssituationen der Altbewerber an: Jugendliche ohne Schulabschluss, mit dem Abschluss einer Sonderschule oder Hauptschule, die bislang keine Lehrstelle gefunden haben, erhalten einen Rechtsanspruch auf die Förderung. Auch Realschulabgänger können vom Ausbildungsbonus profitieren, vorausgesetzt sie suchen bereits seit mehr als zwei Jahren einen Ausbildungsplatz. In diesen Fällen kann die Agentur für Arbeit über die Förderung entscheiden.


Klare Kriterien

Die wesentliche Anforderung an den Ausbildungsbetrieb ist, dass ein zusätzlicher Ausbildungsplatz besetzt wird. Dieses Kriterium gilt als erfüllt, wenn die Zahl der Ausbildungsverhältnisse durch den neuen Ausbildungsplatz höher ist als im Durchschnitt der drei vorhergehenden Jahre. Die geforderte  Zusätzlichkeit muss durch eine Bescheinigung der zuständigen Kammer nachgewiesen werden.

Die individuelle Förderung hängt ab von tariflichen Bestimmungen oder ortsüblichen Vergütungen und beträgt zwischen 4000 und 6000 Euro. 50 Prozent der Förderung werden nach Ablauf der Probezeit gezahlt, die andere Hälfte, wenn der Auszubildende zur Abschlussprüfung angemeldet wurde.

Das Gesetz wird voraussichtlich Ende Juli in Kraft treten. Der Ausbildungsbonus kann dann für Ausbildungsverträge gezahlt werden, die zwischen dem 1. Juli 2008 und dem 31. Dezember 2010 beginnen. Wichtig: Ausbildungsbetriebe müssen den Antrag vor Beginn der Ausbildung bei ihrer Bundesagentur für Arbeit stellen. Dies gilt auch für Jugendliche, die Arbeitslosengeld II beziehen.

Jeder Zweite ist Altbewerber

Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ist die Zahl der Jugendlichen, die sich über mehr als ein Jahr um eine Lehrstelle bewerben, in den vergangenen Jahren beträchtlich gestiegen. Ihr Anteil an der Gesamtbewerberzahl betrug zuletzt 52,4 Prozent, gegenüber 40 Prozent im Jahr 2000.

Das Programm wird ergänzt durch den Modellversuch „Berufseinstiegsbegleitung“. Schüler, die einer besonderen Betreuung bedürfen, werden individuell begleitet beim Schulabschluss, bei der Berufsorientierung und Berufswahl, bei der Ausbildungsplatzsuche bis hinein in die betriebliche Ausbildung. An dem bis 2011 laufenden Modellversuch nehmen bundesweit 1000 Schulen teil.

Der Ausbildungsbonus ist Teil der Qualifizierungsinitiative „Jugend – Ausbildung und Arbeit“ der Bundesregierung. Bis 2010 sollen 100.000 zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze geschaffen werden.

Ansprechpartner bei den Agenturen für Arbeit sind die Teamleiter Arbeitgeberservice

Reutlingen
Stephan Edelmann, Telefon 07121 309-331

Geschäftsstelle Tübingen
Kornelia Hohloch, Telefon 07071 705 334

Balingen
Nicole Schwab, Telefon 07433 951 105

Nagold
Werner Hess, Telefon 07452 829 142

Weitere Informationen unter undefinedwww.bmas.de/portal/26426/. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Karl-Heinz Goller, Telefon 07121 2412-261, undefinedkarl-heinz.goller[at]hwk-reutlingen.de.