Der Messermacher
Für den ersten Schnitt geben Karolj und Janosch Vecernjes neuen Kunden inzwischen gleich ein Pflaster als Visitenkarte mit – wer nämlich eines der vollständig handgefertigten Messer zum ersten Mal auf seine Schärfe testen will, der läuft Gefahr sich zu verletzen.
Die edlen, maßgeschneiderten Messer sind aber nicht einfach nur scharf – allerdings sind sie auch nicht „einfach“ nur schöne Ausstellungsstücke. Vielmehr haben sie inzwischen ihren Weg in so manche Sterne-Küche gefunden.
Neben den klassischen Gebrauchsmessern – Universalmesser für die Küche nennen die beiden Messer sie – fertigen er und sein Vater auch Damastmesser. Eine aufwändige Angelegenheit: Für das eigens für die Handwerksmesse in München gefertigte Messer hat er über 120 Stunden benötigt, berichtet Janosch Vecernjes. Dementsprechend hoch ist der Preis für solch ein außergewöhnliches Messer: Mehr als 3.000 Euro muss zahlen, wer es – auf Wunsch mit einem vom Kunden gewählten Holz für den Griff – kaufen will.
Aber auch wer Janosch Vecernjes beim Zwiebelschneiden zusieht, der merkt sogleich, dass die Liebe zum Handwerkszeug der Köche seine Arbeit als Messerschmied mit beeinflusst. Mehr noch: Er ist jemand – so sagt er selbst –, der mit seinen Messern perfekt kochen will. Ideale Voraussetzungen also für Köche, die ihr Arbeitsgerät individuell an die eigene Hand und die Schnittgewohnheiten anpassen lassen können.
Er habe immer noch etwas „handfestem“ gesucht, erläutert Janosch weiter. Deshalb habe er sich nach seiner kaufmännischen Ausbildung für das Handwerk entschieden. Gelernt haben er und sein Vater die Kunst der Messerherstellung bei zwei ungarischen Messermeistern. Wenn diese ihre Geheimnisse von vier Generationen mitteilten, dann durfte sonst niemand in der Werkstatt sein, so Janosch.
www.albmesser.de
Ein YouTube-Video des Bayerischen Rundfunks finden Sie hier.