Eigeninitiative ist gefragt
Wenn die Renovierung einer Schule wie der Walter-Erbe-Realschule in Tübingen immer wieder nur verschoben wird, dann bleiben eigentlich nur wenige Möglichkeiten – eine davon ist, selbst aktiv zu werden und dafür zu sorgen, dass die Schule schöner wird. Und wenn das dann auch noch mit einem Berufsorientierungsprojekt verbunden werden kann – umso besser.
„Seit einiger Zeit beschäftigt sich eine Projektgruppe der Lehrer mit Möglichkeiten, etwas ‚Farbe’ ins Schulhaus und vor allem auch in den Schulhof zu bringen“, berichtet Eva Pfeffer, die einen für den 12. Juni 2013 geplanten „Schulverschönerungstag“ organisiert hat und außerdem für die Berufsorientierung an der Schule zuständig ist.
Eines der Projekte wurde kürzlich in der Schreinerwerkstatt der Bildungsakademie Tübingen angegangen. An zwei Tagen fertigten 17 Schüler und eine Schülerin dort Sitzmöbel für den Außenbereich der Schule an. „Geplant ist nämlich ein ‚grünes Klassenzimmer’, in dem die Schülerinnen und Schüler essen und trinken, aber wo sie auch unterrichtet werden können“, erläutert die für Technik und Kunst zuständige Lehrerin Brigitte von Stieglitz, die gemeinsam mit Wolfram Denzel das Projekt betreute.
Die Sitzmöbel aus Holz, die unter der Anleitung von Werner Delesky und Andreas Gerardo – beide Ausbilder in der Bildungsakademie – angefertigt wurden, sind allerdings nicht das einzige Schulprojekt. Unter anderem mit Unterstützung von verschiedenen Tübinger Handwerksbetrieben (Waiblinger GmbH, Saur Haustechnik, Elektro Falk) werden zum Beispiel eine Garderobe für den Technikbereich hergestellt oder Lichtleisten für die Aula angebracht.
Die Walter-Erbe-Realschule legt besonderen Wert auf die berufliche Bildung. Im vergangenen Jahr wurde sie deshalb erneut mit dem BoriS-Berufswahlsiegel ausgezeichnet. Das Berufswahlsiegel prämiert herausragende Projekte und Aktivitäten zur Berufs- und Studienorientierung öffentlicher Schulen.