Gutes Gehör und handwerkliches Talent
Annika Herbst, Martin Raff, Janek Süß und Shohei Yonekura haben ihre Meisterprüfung im Metallblasinstrumentenmacher-Handwerk vor der Handwerkskammer Reutlingen mit Erfolg abgeschlossen.
Die Jungmeister hatten sich an der Fachschule für Instrumentenbau an der Oscar-Walcker-Schule in Ludwigsburg auf die Prüfungen vorbereitet. Das „Meisterstück“ wurde in Klausur in Betrieben unter Aufsicht hergestellt, Arbeitsproben wurden in der Schule ausgeführt.
Seit einigen Jahren ist die Meisterprüfung nicht mehr erforderlich, um sich als Metallblasinstrumentenmacher selbstständig zu machen. Dass vier Absolventen – Teilnehmer aus ganz Deutschland und auch außerhalb von Europa – trotzdem diesen Weg wählten, darüber freut sich Klassen- und Fachlehrer Tilmann Dürring: „Es zeigt, welche Bedeutung die Nachwuchskräfte diesem Qualitätssiegel auch heute noch beimessen.“
Drei Trimester waren für den theoretischen Unterricht und die fachpraktischen Arbeiten in der Werkstatt vorgesehen. Exkursionen und Werkstattbesuche ergänzten den Unterricht in Theorie und Praxis. Sie führten zu führenden Werkstätten und Forschungseinrichtungen in Deutschland. Hinzu kam der Unterricht in den Fächern, die alle angehenden Handwerksmeister absolvieren müssen: Betriebswirtschaft, Recht und Arbeitspädagogik.
Die Prüfungen fanden in der ersten Jahreshälfte statt. Im fachtheoretischen Teil mussten Aufgaben in den drei Handlungsfeldern Metallblasinstrumentenbautechnik, Auftragsabwicklung sowie Betriebsführung und Betriebsorganisation gelöst werden. Darüber hinaus wiesen die Instrumentenbauer nach, dass sie die berufs- und arbeitspädagogischen sowie die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Prüfungsbereiche beherrschen.
In der praktischen Prüfung waren ein Schallstück aus Blechzuschnitt, das Biegen eines Baritonanstoßes und die Herstellung einer Zwinge aus Blech gefordert. Als Meisterstücke entstanden ein Doppelhorn, eine Wagnertuba, ein Es-Althorn und ein Kaiserbariton. Die Prüflinge mussten jeweils ein Instrument selbstständig entwickeln, zeichnen, bauen und vor den geschulten Ohren des Prüfungsausschusses spielen.
Die erfolgreichen Absolventen
- Shohei Yonekura aus Herford
- Janek Süß aus Burgwald
- Annika Herbst aus Schrozberg
- Martin Raff aus Calw-Stammheim