25.01.2013

Handwerker starten zuversichtlich ins neue Jahr

Nach mehreren Rekordquartalen lief es für die Handwerker in der Region zuletzt etwas ruhiger. „Die Betriebe waren mit der Geschäftslage zufrieden“, fasste Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, das Ergebnis der vierteljährlichen Konjunkturumfrage zusammen. Allein die gewerblichen Zulieferer beurteilten die Geschäftslage deutlich schlechter.

Knapp die Hälfte der befragten Betriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb bewertete die wirtschaftliche Situation im vierten Quartal 2012 mit der Note „gut“. Ein Jahr zuvor waren es noch 60 Prozent. Auch die Prognose fällt nicht mehr ganz so optimistisch aus. Rechneten vor zwölf Monaten noch rund sechs von zehn Betrieben mit einer guten Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten, ist es heute nur noch jeder Zweite. Gleichzeitig ist die Zahl derer, die über schlechte Geschäfte klagen, von acht auf sieben Prozent gesunken.

Betriebe gut ausgelastet

Der Konjunkturindikator der Handwerkskammer, der Geschäftslage und Erwartungen in einer Kennzahl zusammenfasst, bleibt mit 40,5 Punkten deutlich hinter dem Vorjahresquartal (51,6 Punkte) zurück. Zwar sind die Auftragsbücher der Betriebe nach wie vor  ordentlich gefüllt, allerdings meldete nur noch jeder fünfte Betrieb ein Plus bei Bestellungen im vierten Quartal 2012.  Jeder vierte Betrieb verzeichnete Rückgänge. Dennoch starten die Handwerker zuversichtlich in das Jahr 2013. Rund 22 Prozent erwarten steigende Auftragszahlen – vier Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.

Die Auslastung ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals geringfügig gestiegen. Mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen im Kammerbezirk arbeiten an ihren Kapazitätsgrenzen. Jeder sechste Betrieb geht darüber hinaus. In den Landkreisen Reutlingen und Sigmaringen meldeten rund zwei Drittel der befragten Betriebe einen Auslastungsgrad von 90 Prozent und mehr. Im Zollernalbkreis waren es etwas weniger, im Landkreis Tübingen etwas mehr als die Hälfte. Besonders gut ausgelastet sind die Betriebe im Landkreis Freudenstadt: Sieben von zehn Unternehmen arbeiten dort unter Volllast.

Privatkunden sorgen für stabile Nachfrage

Nach wie vor rund läuft es bei den Bau- und Ausbauhandwerkern. Rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes erwirtschaften die Betriebe mit Wohnungsmodernisierungen und Energiesparmaßnahmen. Während in dieser Branche Privatkunden für eine stabile Nachfrage sorgen, sind die gewerblichen Zulieferer stärker von der konjunkturellen Abschwächung in den Industriebereichen betroffen. Rund ein Drittel der befragten Maschinenbauer und Elektrobetriebe verzeichnete weniger Auftragseingänge, knapp sieben Prozent meldeten einen Zuwachs. Vor einem Jahr waren es noch rund 30 Prozent.

Die Hoffnungen des Kfz-Gewerbes auf einen zufriedenstellenden Jahresabschluss haben sich bestätigt. Die Stimmungslage der Autohäuser und Werkstätten verbesserte sich entgegen dem allgemeinen Trend.