Heinz Manke will Deutschlands bester Bäcker werden
„Hochinteressant und brutal stressig“ sagt Heinz Manke über den Drehtag mit einem Team des ZDF. Der Wurmlinger Bäckermeister ist einer von 72 Handwerkern, die sich um den Titel „Deutschlands bester Bäcker“ bewerben. Dabei war der Beruf "Bäcker", wie der 48-jährige lachend erzählt, eigentlich nur eine Notlösung. Aus der eine Leidenschaft geworden ist, die auch den beiden Kindern schmackhaft wurde.
Das war schon ein ganz besonderer Tag im April, als zwei Drehteams des ZDF in der Wurmlinger Bäckerei Leins (Heinz Manke übernahm den Betrieb 2001 von seinem ehemaligen Chef) filmten. Mit an Bord auch zwei Mitglieder der Jury, Jochen Baier und die Weltmeisterin der Konditoren, Andrea Schirmaier-Huber. Chefjuror bei dieser zweiten Staffel ist Johann Lafer. Schmecken ließen sich die beiden Profis ein Roggen-Dinkel-Melonenbrot. Dieses Backwerk war, erzählt Heinz Manke, vorgegeben. Was weder er noch sein Team wussten: wofür würden sich die Juroren aus dem Thekenangebot entscheiden?
„Als sie zum Bienenstich gegriffen haben war ich echt froh“, lacht der Bäckermeister. Und dann bekam er die Tagesaufgabe genannt: unter den Kameraaugen des Drehteams sollte eine Reutlinger Mutschel gebacken werden. Hat Manke nicht gemacht – er zauberte eine Kapellenmutschel aus Süßteig mit Rotweincreme. Ob es den Juroren geschmeckt hat, erfährt der Bäcker allerdings auch erst im September, wenn es um Tages- und Wochensiege geht. Ehe dann um die Podestplätze gebacken wird. 1.500 Bewerber aus ganz Deutschland hatten sich übrigens beim ZDF um einen Startplatz in der zweiten Staffel der Sendung beworben.
„Platt wie noch was“ seien Manke und seine Mitarbeiter am Abend gewesen. Punkt sieben Uhr am Morgen sei das erste Drehteam auf der Matte gestanden. Dann ging alles Schlag auf Schlag. So manche Szene musste drei oder vier Mal gedreht werden, weil draußen Autos vorbei fuhren oder der Laden für eine Aufnahme kurz geschlossen werden musste. Am Nachmittag musste improvisiert werden, erinnert sich der Bäckermeister. Denn das zweite Drehteam, das das Herstellen der Tagesaufgabe in den Kasten kriegen sollte, kam erst verspätet in der Wurmlinger Filiale an.
Wenn die Sendung am 14. September ausgestrahlt wird, dürften nicht nur die 40 Mitarbeiter von Heinz Manke alle Daumen drücken. Wobei es ihm gar nicht so sehr um den Sieg gehe, sondern um den Kontakt mit den hochkarätigen Kollegen. Schließlich lerne auch er täglich etwas dazu und die Begeisterung für das eigene Handwerk werde immer größer. Dabei war eigentlich Schreiner der Traumberuf des zweifachen Vaters. „Aber mit meinem mittelmäßigen Schulabschluss hatte ich 1982 keine Chance auf einen Ausbildungsplatz.“ Also Bundeswehr, dort Bäckerlehre. Nach dem Wehrdienst Anstellungen in verschiedenen Bäckereien. „So richtig handwerklich backen gelernt habe ich aber erst bei Leins. Ohne Fertigmischungen noch ganz nach alter Tradition.“
2001 entschied sich sein Meister, in den Ruhestand zu gehen. Heinz Manke ergriff die Chance und übernahm den Betrieb mit mittlerweile zwei eigenständigen Geschäften in Wurmlingen und Hirrlingen. An beiden Standorten wird täglich frisch gebacken, außerdem liefern Verkaufsbusse die Brote und Brötchen an die Kunden aus. „Ich bin jetzt Bäcker mit Leib und Seele“, bekennt der 48-jährige Manke. Und vielleicht, Daumen drücken sei erlaubt, bald auch der Beste in Deutschland.