Innovationspark Handwerk auf der Neuen Messe
Weshalb präsentiert sich das Handwerk auf der Neuen Messe, werden Sie sich vielleicht fragen?
Ist diese Messe, zumal solch eine große und weit über die Region hinaus wirkende, wirklich etwas für die eher kleineren Handwerksbetriebe? Nun, das traditionelle Handwerkerbild verändert sich dramatisch. Denn das Handwerk von heute hat nur noch wenig mit dem romantisierenden Bild zu tun, das leider immer noch gerne in der Öffentlichkeit verbreitet wird. Doch Funkenschlag und mittelalterliche Tracht erwärmen das Herz offensichtlich besser als bits und bytes.
Allerdings weiß in der Zwischenzeit auch jeder, der sein Auto in eine Werkstatt bringt, dass oft nur noch der Computer die richtige Diagnose stellen kann. Das moderne Handwerk ist eben in vielen Bereichen äußerst komplex geworden, und dementsprechend hoch sind im Übrigen auch die Anforderungen an Mitarbeiter und Auszubildende.
Die Einführung und Umsetzung von Neuem war bisher schon nicht aus der Entwicklung des Handwerks wegzudenken. Dieser Prozess, der mit der Herstellung der ersten Werkzeuge für den Menschen begann, setzt sich heute fort im Einsatz von hoch technisierten und spezialisierten Hilfsmitteln. Mit Innovationen sorgt das Handwerk für Wachstum und Fortschritt - und damit für Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Nicht zuletzt deshalb wird künftig das Handwerk auch die Plattform der Neuen Messe nutzen, um seine Produkte und Dienstleistungen noch intensiver zu präsentieren.
Die erste Plattform, auf der Sie das Handwerk willkommen heißt, ist die Eröffnung der neuen Landesmesse. Besuchen Sie den Innovationspark Handwerk in der Themenhalle 6. Hier haben die acht Handwerkskammern Baden-Württembergs einige ausgewählte innovative Handwerksunternehmen zu Gast. Unternehmen, die stellvertretend für die vielen anderen innovativen Betriebe stehen. Und überall gilt das Motto „Innovation trifft Emotion“.
Die Innovationskraft unserer Wirtschaft und des Handwerks werden die Besucher nicht nur am Eröffnungswochenende der neuen Landesmesse erleben. Die baden-württembergischen Handwerksbetriebe werden auch in Zukunft die vielfältigen Messen, Ausstellungen und Events auf der neuen Landesmesse mit ihrer Innovationskraft bereichern.
Eine kritische Bemerkung möchte ich dennoch anbringen. Beim Bau der neuen Landesmesse waren nur äußerst wenig Handwerker aus der Region beteiligt. Es waren in der Regel Subunternehmer, die einen Auftrag dann bekommen konnten, wenn Sie sich dem Preisdiktat des Hauptauftragnehmers oder Generalunternehmers unterworfen haben.
Ich befürchte, dass diese Tendenz anhalten wird. Aber die Städte und Gemeinden sollten künftig sorgfältig abwägen, an wen sie Aufträge vergeben.
Joachim Möhrle
Präsident der Handwerkskammer Reutlingen und
Landeshandwerkspräsident