23.06.2004

Interesse an handwerklichen Zulieferern

Auf Vermittlung der Handwerkskammer Reutlingen informierte sich kürzlich eine Wirtschaftsdelegation aus South Carolina (USA) bei handwerklichen Zulieferern.

Der Bundesstaat South Carolina gehört zu den größten Automobilregionen der USA, viele namhafte Hersteller haben hier Produktionsstandorte (BMW, Toyota). Diese großen Automobilhersteller benötigen Zulieferunternehmen in ihrer Nähe als eine Art "verlängerter Werkbank", verbunden mit kurzen Lieferwegen oder direkteren Kommunikationsmöglichkeiten.

Die Vertreter der US Delegation verstehen sich als "Türöffner" für Unternehmen, die auf dem US-Markt Fuß fassen wollen. Helfen wollen sie bei der Suche nach geeigneten Gebäuden oder Grundstücken, vor allem aber bei der Überwindung von administrativen Hürden - und besonders hier konnten sie mit für deutsche Ohren ungewohnt flexiblen Vorschlägen glänzen.

Der ehemalige Tübinger Kreishandwerksmeister Alfred Buck hat seit 1996 bereits ein Standbein in South Carolina. Buck ist Hersteller von Spezialgestricken aus Metall, Kunststoff, Kohlefaser oder Glas. Benötigt werden solche Gestricke unter anderem für Filter zur aktiven Reinigung und für Elemente zur Dämpfung von mechanischen Schwingungen. Das High - Tech - Handwerksunternehmen besitzt mehrere Patente in diesem Bereich. Die Fertigung er-folgt weitgehend auf selbstentwickelten Spezialmaschinen.

Zweite Station der US-Delegation war die Emil Schmid Unternehmensgruppe in Sonnenbühl. Schmid beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit Sondermaschinenbau, Automatisierung und Montagetechnik. In enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden entwickelt das Unternehmen komplexe Maschinen mit dem Schwerpunkt in der Fahrzeugindustrie.

Das Unternehmen Walter Möck GmbH, Maschinen und Werkzeugbau - dritte Anlaufstelle der Delegation - fertigt Spezialwerkzeuge für die zerspanende Metallindustrie. Durch beständige Weiterentwicklungen und Innovationen konnte die Möck GmbH ihre Geschäftsfelder in den Bereichen Lasertechnik, Sondermaschinenbau und Tiefbohrtechnik erweitern.

Fazit der Handwerkskammer Reutlingen: Offensichtlich konnten alle Beteiligten interessante Information austauschen und wichtige Kontakte knüpfen. Deutlich wurde auch, dass zu einem guten Wirtschaftsstandort ganz wesentlich flexibel gestaltbare politische und administrative Rahmenbedingungen gehören.