Keine erkennbaren Verbesserungen
Die konjunkturelle Entwicklung im Handwerk bleibt hinter den positiven Erwartungen zu Jahresbeginn zurück. Ohne erkennbare Verbesserungen geht damit das erste Halbjahr zu Ende. Das ergab eine Umfrage bei repräsentativ ausgewählten Handwerksbetrieben in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb.
Mit dieser Einschätzung liegt das regionale Handwerk ganz im Trend des vom Ifo Institut im Juni 2004 herausgegebenen Geschäftsklimaindexes. Dieser Index war als Beleg dafür herangezogen worden, dass die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung noch immer nicht durchgreifend gefestigt ist.
Auch die vom Ifo Institut für Juli gemeldete Verbesserung der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate wird von den Handwerksbetrieben bestätigt: In die Zukunft blicken die Handwerksunternehmer insgesamt optimistischer als im Vorjahreszeitraum.
Im Kammerbezirk meldet lediglich jeder zwanzigste Betrieb Steigerungen beim Auftragseingang; gleiche Zahlen werden für die Umsatzentwicklung gemeldet. Die im Industriebereich positive Auftragsentwicklung, insbesondere der exportorientierten Branchen, schlägt noch nicht einmal im Metallgewerbe durch, das in den vergangenen Jahren noch Garant für positivere Entwicklungen war.
Auch bei der Investitionsbereitschaft wird deutlich, dass die Handwerksunternehmer kein Vertrauen in einen baldigen Aufschwung haben: Nahezu drei Viertel der Betriebe hat in den vergangenen Monaten nicht investiert und genauso viele wollen es auch in der Zukunft so halten.
Wie bei den voraus gegangenen Umfragen ist daher nach wie vor quer durch alle Gewerksgruppen hindurch eine abwartende Haltung festzustellen. Die zögerliche Entwicklung der Binnenkonjunktur wirkt sich nach wie vor in vollem Umfang auf die Handwerksbetriebe aus. Das Handwerk setzt deshalb große Hoffnungen auf ein verändertes Konsumverhalten der Privatkundschaft.
Positiv zu vermelden ist allerdings, dass trotz hoher Arbeitslosigkeit die Lage im Handwerk in der Region stabil ist. Auch in diesem Quartal fällt die Beschäftigungsbilanz im Wesentlichen ausgeglichen aus: sieben Prozent der Betriebe haben Mitarbeiter eingestellt, während sechs Prozent ihre Belegschaft verkleinert haben.