Flüchtlinge im Handwerk? Bauunternehmer Ernst Berger sieht in der Sprache den Schlüssel.

25.09.2015

Komplexe Logistik

Ernst Berger empfängt seine Besucher auf der Baustelle. Die Neugestaltung des Verkehrsknotenpunkts „Untere Vorstadt“ in Albstadt-Ebingen ist das aktuell größte Einzelprojekt des Hoch- und Tiefbauunternehmens in Meßstetten.

Es handele sich um einen anspruchsvollen Auftrag, der sich durch eine komplexe Logistik auszeichne, erklärt Berger. Zu den Baumaßnahmen zählt eine veränderte Verkehrsführung der Einfahrtsstraße in die Ebinger Innenstadt, auf der täglich rund 16.000 Fahrzeuge unterwegs sind. Die neue Fahrbahn erhält einen Schutzstreifen für Radfahrer. In einem weiteren Bauabschnitt wird die Verdolung der Schmiecha, die zum Teil noch aus den 1930er-Jahren stammt, erneuert. Im Bereich des ehemaligen Fabrikgebäudes der Trikotagenfabrik Haux, das heute von der Hochschule Albstadt-Tailingen genutzt wird, soll das Flussbett offengelegt werden. Die Stadt wolle damit den Ortseingang aufwerten, fügt Baubürgermeister Udo Hollauer hinzu. Die Arbeiten sollen im November abgeschlossen sein.

Die Berger GmbH gehört zu den Traditionsbetrieben in der Region. Das 1902 gegründete Familienunternehmen baut und saniert Wohngebäude, Gewerbeimmobilien und Versorgungseinrichtungen, übernimmt Erschließungsarbeiten und führt Straßensanierungen durch. Vor 25 Jahren wurde mit dem Recycling von Bauschutt und Felsaufbruch ein weiteres Geschäftsfeld aufgebaut. 50 Mitarbeiter werden beschäftigt, drei Nachwuchskräfte befinden sich zurzeit in Ausbildung.

Berger kann sich vorstellen, Flüchtlinge zu beschäftigen. Dies setze allerdings grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache voraus oder die Motivation, sich diese möglichst schnell anzueignen. „Die Sprache ist der Schlüssel“, betont Berger, Obermeister der Bauinnung im Zollernalbkreis und stellvertretender Kreishandwerksmeister. Schließlich müsse die Baustelle laufen.

www.hochtiefbau-berger.de