Konjunkturumfrage: Betriebe sind guter Stimmung
Das Frühjahr hat die optimistischen Erwartungen der Handwerker in der Region erfüllt. Laut der jüngsten Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Reutlingen waren 60 Prozent der befragten Betriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb mit ihren Geschäften im zweiten Quartal zufrieden. Nur knapp sechs Prozent vergaben schlechte Noten. Auch beim Ausblick auf die kommenden Monate überwiegt die Zuversicht. Vier von fünf Betrieben rechnen zumindest mit einer stabilen Auftragslage.
„Das Ergebnis überrascht nicht“, sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert, „da vor allem die Bau- und Ausbauhandwerker in diesem Jahr von witterungsbedingten Zwangspausen verschont geblieben sind.“ Auch die Metall- und Elektrobetriebe, die als Zulieferer für industrielle Kunden tätig sind, und das Kfz-Handwerk bewerten die Geschäftslage deutlich besser als vor einem Jahr. Der Konjunkturindikator der Kammer, der Lagebeurteilungen und Prognosen in einer Kennzahl zusammenfasst, legt um zwölf Zähler auf 54,5 Punkte zu.
Hohe Auslastung
Jeder dritte Betrieb konnte in den vergangenen drei Monaten einen höheren Eingang an Bestellungen und steigende Umsätze verbuchen. Das Gros der Handwerker rechnet derzeit nicht mit Rückschlägen. Rund ein Viertel erwartet eine nochmalige Steigerung. Der Anteil der Pessimisten, die sich auf ein Auftragsminus und sinkende Einnahmen einstellen, ist innerhalb der vergangenen zwölf Monate von rund 20 Prozent auf 15 Prozent zurückgegangen.
Die Kapazitätsauslastung hat sich im Frühjahr nochmals erhöht. Die Hälfte der Befragten (51,6 Prozent) erreichte einen Auslastungsgrad von mindestens 80 Prozent. Jeder achte Betrieb (12,3 Prozent) arbeitete in den vergangenen drei Monaten über der 100-Prozent-Marke.
Betriebe stellen ein
Der durchschnittliche Auftragsbestand ist gegenüber dem Vorjahresquartal geringfügig gesunken und beträgt zurzeit etwas mehr als acht Wochen. Mit knapp zehn Wochen meldeten die Handwerker aus dem Landkreis Tübingen den höchsten Bestand. Im Landkreis Freudenstadt sind es neun Wochen. Die Betriebe aus den Landkreisen Reutlingen und Sigmaringen verfügen über Aufträge für siebeneinhalb und sieben Wochen, die Unternehmen im Zollernalb-Kreis über 6,2 Wochen.
Eisert erwartet für das Sommerquartal eine stabile Entwicklung. „Wir gehen davon aus, dass das hohe Niveau in den kommenden Monaten gehalten wird.“ Davon dürfte auch der Arbeitsmarkt profitieren. Jeder zehnte Betrieb (10,5 Prozent) hat im zweiten Quartal zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Fast genauso viele (9,2 Prozent) wollen dies in den kommenden Wochen tun. Überdurchschnittlich hoch ist der Bedarf im Bau- und Ausbaugewerbe und bei den Gesundheitshandwerkern.
Die 13.500 Handwerksbetriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb erwirtschaften einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro, beschäftigen über 72.000 Mitarbeiter und bilden 5.000 junge Menschen aus.