Krankenstand im Handwerk leicht angestiegen
Der Krankenstand in den Betrieben ist 2008 wie schon im Vorjahr wieder leicht angestiegen, nachdem die Fehlzeiten zuvor jahrelang zurückgegangen waren. Im Durchschnitt war Arbeitnehmer im Jahr 2008 15,7 Tage krank geschrieben, etwa einen halben Tag länger als 2007.
Nach Angaben der Innungskrankenkasse (IKK) Baden-Württemberg und Hessen haben vor allem psychische Erkrankungen stark zugenommen. Ihr Anteil liegt mittlerweile bei 6,6 Prozent aller Krankheitstage im Handwerk. 1998 waren es noch 3,9 Prozent. Doppelt so viele Frauen wie Männer sind von diesen Erkrankungen betroffen.
Der Krankenstand insgesamt ist auf 4,3 Prozent gestiegen (2007: 4,2 Prozent). Im Durchschnitt war ein IKK-Versicherter im Jahr 2008 15,7 Tage krank geschrieben, etwa einen halben Tag länger als 2007. Die Anzahl der Krankheitstage insgesamt ist zwar angestiegen, doch die jeweilige Krankheitsdauer ist rückläufig.
Insgesamt 59 Prozent der Krankheitstage verteilen sich auf drei Krankheitsgruppen. Nach wie vor werden jedoch die meisten Krankheitstage durch Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparats verursacht (27 Prozent). Es folgen Verletzungen und Vergiftungen (18 Prozent) und an dritter Stelle die Krankheiten der Atmungsorgane (14 Prozent).
Allerdings treten diese Krankheitsarten in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich häufig auf: Erkrankungen von Skelett und Muskulatur nehmen mit steigendem Alter immer mehr zu, während die Verletzungshäufigkeit abnimmt.
„Vor dem Hintergrund, dass der Anteil der über 40jährigen bei den Beschäftigten im Handwerk immer größer wird, muss man sich künftig noch mehr mit der Vorbeugung von Rückenerkrankungen beschäftigen müssen“, betont Hugo Schüle, Vorstandsvorsitzender der IKK Baden-Württemberg und Hessen. Die IKK bietet deshalb Betrieben vielfältige Möglichkeiten, im betrieblichen Gesundheitsmanagement aktiv zu werden – von Arbeitsplatzanalysen bis hin zu individuell angepassten Trainings zu Ausgleichssport, Stressbewältigung oder Arbeitsplatzgestaltung.
Detaillierte Gesundheitsberichte für einzelne Gewerke oder Innungen können über die kostenlose Servicenummer (08 00) 4 55 11 11 angefordert werden. Nähere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.ikkbw-he.de.