Bäckerei Keim und drei Schulen aus dem Landkreis schließen Bildungspartnerschaft

Engagierte Partner: Michaela Lundt, Handwerkskammer Reutlingen, Carola Rieger und Kerstin Kreppel, Gerhart-Hauptmannschule, Susanne Maschke, Grund- und Hauptschule Pliezhausen, Maike Schweizer und Rainer Gonser, Schloss-Schule, und Ulrike Keim-Rittelmann.

16.07.2010

„Künftige Azubis direkt an der Schule abholen“

Der Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung ist für die wenigsten Schüler ein Selbstläufer. Die Reutlinger Bäckerei Keim, die Gerhart-Hauptmann-Schule in Reutlingen, die Schloss-Schule in Pfullingen und die Grund- und Hauptschule in Pliezhausen wollen deshalb künftig enger zusammenarbeiten.

Die Kooperation kam im Rahmen des Projekts „Azubi gewünscht“ der Handwerkskammer Reutlingen zustande. Projektleiterin Michaela Lundt hat Anfang des Jahres alle Schulen aus den fünf Landkreisen des Kammerbezirks angeschrieben und für Bildungspartnerschaften mit Handwerksbetrieben geworben. „Das Interesse, bestehende Kontakte auszubauen und neue zu knüpfen, ist auf beiden Seiten hoch“, stellt Lundt fest. 

Rainer Gonser, Rektor der Schloss-Schule in Pfullingen, stimmt zu. An seiner Schule gehört Berufsorientierung seit rund 30 Jahren zum Unterrichtsangebot. Auch der Kontakt zur Bäckerei Keim, die regelmäßig Praktika anbietet, besteht schon seit einigen Jahren. Dennoch stelle die Partnerschaft mit einem Unternehmen einen wichtigen Schritt dar. „Wir erreichen eine neue Qualitätsstufe“, sagt Schulleiter Gonser. Seine Schüler dürfen sich auf ein erweitertes Informationsangebot zu Handwerksberufen freuen. Beispielsweise sollen Auszubildende der Bäckerei künftig regelmäßig in die Schule kommen und über ihren Alltag berichten.

„Einladen, hingehen“ –  auf diese kurze Formel bringt es Ulrike Keim-Rittelmann. Die Bäckerei Keim bildet zurzeit 35 Lehrlinge in der Backstube, im Verkauf und im Büro aus. Allerdings sei es auch für einen engagierten Ausbildungsbetrieb schwieriger geworden, geeignete Kandidaten zu finden. Die Bildungspartnerschaft sei ein Weg, Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk zu interessieren. „Im Idealfall können wir unsere künftigen Azubis direkt an der Schule abholen“, hofft Keim-Rittelmann.

„Schulen können nicht nur auf die Abschlüsse schauen, sondern müssen auch die Anschlüsse im Blick behalten“, fügt Carola Rieger, Leiterin der Gerhart-Hauptmann-Schule, hinzu. Die Partnerschaft der Werkrealschule mit einem Handwerksbetrieb eröffne neue Möglichkeiten, Jugendliche bei der Berufsorientierung und beim Start in die Ausbildung besser zu unterstützen. Beispielsweise im Rahmen von Azubitagen oder durch ein Praktikum im Betrieb. „Der direkte Kontakt zahlt sich aus“, zeigt sich Rieger überzeugt.

Bäckerei Keim

Weitere Informationen zum Projekt „Azubi gewünscht“ gibt es im Internet unter www.hwk-reutlingen.de/bildungspartnerschaften.html.