Mehr Handwerksbetriebe in der Region
Die Zahl der Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen ist im Jahr 2005 insgesamt angestiegen, und zwar von 11.929 auf 12.369.
Spürbar waren vor allem immer noch die Auswirkungen der Novellierung der Handwerksordnung. Entgegen dem Trend in den letzten Jahren war seit dem 1. Januar 2005 bei den zulassungspflichtigen Handwerken (Anlage A) ein leichter Zuwachs von bereinigt 147 Betrieben (+ 2 Prozent) von 8407 Betrieben auf 8576 Betrieben zu verzeichnen.
Die stärksten Zuläufe waren im Friseur-Handwerk (+ 43), dem Kfz-Techniker-Handwerk (+ 19), dem Maurer- und Betonbauer-Handwerk (+ 17) und dem Zimmerer-Handwerk (+ 18) verzeichnen. Bei den Schreinern war mit einem Minus von 10 Betrieben der stärkste Rückgang zu verzeichnen.
Die zulassungsfreien B1-Handwerke erfahren weiterhin einen starken Zulauf. Die Betriebszahlen stiegen erneut, und zwar um 365 Unternehmen, (d. h. um über 28 Prozent von 1.295 auf 1.660 Betriebe). Dieser Anstieg resultiert in erster Linie auf Zuwächsen bei den Fliesenlegern (+ 76), Parkettlegern (+ 18), Gebäudereinigern (bereinigt + 75) und Raumausstattern (+ 15).
Dieser starke Zulauf bei den zulassungsfreien Handwerken ist nicht überraschend, weil oft Tätigkeiten, die zuvor in der Schattenwirtschaft angesiedelt waren, nunmehr legalisiert worden sind und auch eine Reihe von Existenzgründungen über die so genannte „Ich-AG“ aus der Arbeitslosigkeit heraus erfolgten.
Leider ist festzustellen, dass sich die von der Handwerkskammer schon früh vorhergesagte „Dequalifizierungsspirale“ bestätigt: Rund 80 Prozent dieser neu eingetragenen Betriebsinhaber in den zulassungsfreien Handwerken können keine ausreichende bzw. gar keine Qualifikation – also weder einen Meisterbrief noch einen Gesellenbrief - nachweisen.