02.07.2009

Neues Meister-BAföG bietet attraktive Konditionen

Am 1. Juli 2009 trat das neue Meister-BAföG in Kraft. Es bringt höhere Fördersätze und attraktivere Konditionen für Arbeitnehmer, die sich beruflich weiterbilden. „Diese Anpassung war überfällig“, sagt Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen. Er geht davon aus, dass die Zahl der Bezieher in den nächsten Jahren deutlich steigen wird.

Die Bundesregierung hat eine grundlegende Änderung der Förderpraxis vorgenommen. So werden Aufstiegsfortbildungen generell förderfähig. Bislang konnte das Meister- BAföG nur für die erste Maßnahme in Anspruch genommen werden. Darauf aufbauende Fortbildungen mussten Berufstätige selbst finanzieren.

Gleichzeitig wurden die Konditionen attraktiver gestaltet. Wer seinen Technikerkurs, die Meisterprüfungsvorbereitung oder den kaufmännischen Lehrgang erfolgreich abschließt, muss nicht die gesamte Darlehenssumme zurückzahlen. Der Bonus beträgt 25 Prozent der Darlehensschuld für die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren.

Noch mehr sparen Berufstätige, die sich im Anschluss an die Weiterbildung selbstständig machen und Arbeitsplätze schaffen. Wer als Gründer einen Mitarbeiter oder Auszubildenden einstellt, erhält einen Darlehenserlass von 33 Prozent. Der finanzielle Vorteil verdoppelt sich für einen weiteren Beschäftigten. Existenzgründer werden maximal zwei Drittel der Darlehenssumme erlassen.

Vom novellierten Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz profitieren Meisterschüler, aber auch Berufstätige, die den Fachwirt oder Techniker machen wollen. Entscheidend ist, dass die Kurse und Lehrgänge auf eine öffentlich-rechtliche Fortbildungsprüfung vorbereiten. Solche Kurse bietet die Handwerkskammer in ihren Bildungsakademien an. Eisert rechnet denn auch mit steigenden Teilnehmerzahlen in diesen Kursen: „Das neue Meister- BAföG verschafft den Gesellen eine sichere Basis für den nächsten Karriereschritt.“

Laut Bundesstatistik haben sich 2008 in Baden-Württemberg 24.290 Menschen in Teilzeit- und Vollzeitmaßnahmen fortgebildet. Rund 5.550, das entspricht 23 Prozent, kamen aus dem Handwerksbereich. Das sind deutlich weniger als auf Bundesebene, hier machen die Handwerker einen Anteil von 31 Prozent aus. Allerdings hat die Zahl der geförderten Weiterbildungswilligen aus dem Handwerk im letzten Jahr erstmals wieder leicht zugelegt. Mit 18 Millionen Euro floss nahezu ein Drittel der in Baden-Württemberg bewilligten Gelder an Handwerker.

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