Positiver Blick in die Zukunft
"Wer wieder in die 1. Liga will, der muss raus aus der eigenen Hälfte und von Verteidigung auf Sturm umschalten."
Mit dieser Anspielung auf die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr spornte Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), die Jungmeisterinnen und Jungmeister des Jahrgangs 2005 bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Reutlingen in Balingen an.
Es werde höchste Zeit, dass Deutschland wieder ins Spiel komme, so Kentzler weiter, auch wenn die aktuelle Situation alles andere als einfach sei. Kentzler: "Das Handwerk erwartet, dass die große Koalition den lähmenden politischen Stillstand in Deutschland beendet." Für die Koalitionäre werde es allerdings außerordentlich schwer, das Ruder herumzureißen und die Kehrtwende hin zu Wachstum und mehr Arbeit zu schaffen.
Anzuerkennen sei, dass im Koalitionsvertrag die Bemühungen beider Parteien zu erkennen seien, die Situation des Mittelstandes und vor allem des Handwerks zu verbessern: Mit gezielten Maßnahmen sollen Auftragslage und Liquidität von Handwerksbetrieben verbessert werden, Betriebsübergaben erleichtert und die Flexibilität am Markt gesteigert werden.
Damit sei zwar den Vorschlägen des Handwerks Rechnung getragen worden - allerdings seien es gerade Mittelstand und Handwerk, die durch die exorbitante Steigerung der Mehrwertsteuer ab 2007 besonders hart getroffen würden.
Die Folgen dürften klar sein, so Kentzler: "Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer würgt Wachstum ab und lässt die Schwarzarbeit ansteigen." Daher werde das Handwerk weiter gegen den Beschluss zur Erhöhung der Mehrwertsteuer kämpfen. Er forderte die Jungmeisterinnen und Jungmeister dazu auf, die Abgeordneten auf allen Ebenen von dieser Position zu überzeugen.
Kentzler: "Und machen Sie ihnen die schwäbische Weisheit mit Nachdruck klar: Sparen heißt erst einmal die Ausgaben senken. Nicht die Einnahmen erhöhen. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam in die Offensive gehen. Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen, dass Deutschland Meister wird. Nicht nur im Fußball."