12.10.2010

Praxisparcours in der Bildungsakademie Tübingen

Vom 12. bis 14. Oktober verwandelt sich die Bildungsakademie Tübingen in einen „Praxisparcours“. Schülerinnen und Schüler können an rund 20 Stationen etwas über ihre Fähigkeiten und Neigungen und über handwerklich-technische Berufe herausfinden.

Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 an Haupt- und Realschulen. Viele dieser Jugendlichen hätten nur eine vage Vorstellung von Berufen und den typischen Tätigkeiten, sagt Stefan Maier, Leiter der Bildungsakademie Tübingen. Ziel des Projekts sei es, den künftigen Bewerbern einen praktischen Zugang zu den unterschiedlichen Berufen zu eröffnen. „Wir wollen Berufe erlebbar machen. Das geht am besten, wenn die Jungen und Mädchen selbst aktiv werden.“ An den drei Tagen können insgesamt 450 Schülerinnen und Schüler teilnehmen.

Der Parcours führt über rund 20 Stationen. Die Aufgaben führen an verschiedene Berufe heran, wie zum Beispiel  Tischler/in, Mechatroniker/in, Feinmechaniker/in oder Mediengestalter/in.   Mal müssen Werkzeuge bestimmt werden, mal geht es darum, einen Stecker an ein Kabel zu montieren. Die Teilnehmer werden dabei von Lehrkräften unterstützt, die an jeder Station als Betreuer zur Seite stehen. „Die Jugendlichen sollen erkennen, wo ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen liegen“, erläutert Maier das Konzept.

Mädchen für technische Berufe gewinnen

Mädchen und Jungen sind übrigens in getrennten Gruppen unterwegs.  So soll verhindert werden, dass die Schülerinnen sich von vornherein auf die typischen Frauenberufe einschränken. „In einer Mädchengruppe fällt es leichter, etwas Neues zu versuchen“, sagt Maier, der gerne mehr Mädchen für gewerblich-technische Berufe gewinnen möchte. Wer seine besondere Begabung und Neigung für technische Berufe entdeckt, kann im Anschluss an einem Behauptungs- und Bewerbungstraining für Schülerinnen teilnehmen.

In den Werkstätten der Bildungsakademie Tübingen dürfen die Jugendlichen ebenfalls aktiv werden und ein Werkstück selbstständig anfertigen. Insgesamt zwölf Werkstätten, von der Kfz-Werkstatt über den Metallbau bis zur hin zur Elektronikwerkstatt, sind beteiligt.

„Handwerk ist modern und bietet vielfältige Perspektiven und Chancen“, sagt Akademieleiter Maier. Dies gelte für die zeitgemäßen Berufsbilder und vor allen Dingen für die Zeit nach der Ausbildung. „Es gibt viele attraktive Karrierewege im Handwerk“, fasst Maier zusammen, „der Praxisparcours soll die Jugendlichen auf den Geschmack bringen.“

Der „Praxisparcours“ ist ein Projekt des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg, das von der Evangelischen Gesellschaft (EVA) in Kooperation mit Bildungszentren durchgeführt wird.  Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg, gefördert.

Zur Bildungsakademie Tübingen

Die Bildungsakademie Tübingen ist die zentrale Bildungseinrichtung der Handwerkskammer Reutlingen. Seit der Einweihung im Jahr 1983 haben mehr als 100.000 Lehrlinge den überbetrieblichen  Teil ihrer Ausbildung in den Werkstätten absolviert. Zugleich bietet die Bildungsakademie zahlreiche Fort- und Weiterbildungen an. Das Lehrgangsangebot reicht von Schulungen zu Einzelthemen über technisch-orientierte Abschlüsse bis hin zur Meistervorbereitung. Im Bereich Fortbildung werden pro Jahr rund 1.000 Teilnehmer gezählt.

Ansprechpartner ist Stefan Maier, Bildungsakademie Tübingen, Telefon 07071 9707-11, E-Mail undefinedstefan.maier@hwk-reutlingen.de.