21.08.2014

Tradition und eigene Handschrift

Eigentlich war Christian Armbruster hauptberuflicher Landwirt. Doch sein Nebenberuf Schreiner ist bis heute fest mit seinem Namen verbunden. Denn am 28. Februar 1914 gründete er in Gniebel einen Handwerksbetrieb, dessen 100-jähriges Bestehen die dritte Armbruster-Generation feiert. Die 100 Jahre Betriebsgeschichte spiegeln zugleich auch die Entwicklung wider, die dieser Handwerkszweig im vergangenen Jahrhundert genommen hat.

Denn während sich Christian Armbruster schwerpunktmäßig auf den Sargbau konzentrierte, war sein Sohn Walter, der ab April 1954 offiziell die Firmengeschicke leitete, vor allem als Bauschreiner gefragt. Für Türen, Holzdecken und Parkettböden bestand im bauboomenden Deutschland ab den Fünfzigerjahren ein wachsender Bedarf; auch bei Möbeln war der Schreiner erste Anlaufadresse, denn große Möbelhäuser gab es damals noch nicht.

Allerdings gab es in Gniebel schon sehr viele Schreiner. Bessere Wettbewerbschancen  und die Nähe zur Stadt Reutlingen bewogen  Walter Armbruster umzuziehen. Es zog ihn nach Rommelsbach, in die Heimat seiner Frau Irma. Im Reisweg 28 starteten sie noch einmal ganz von vorne, die Zukunft fest im Blick. Denn Aufträge für die Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken (EKZ) in Reutlingen machten den Aufbau einer maschinenunterstützten Produktion unumgänglich – ein Metier, dem sich Sohn Andreas heute intensiv widmet. Er übernahm 1991 den Betrieb als Geschäftsführer.

Generationenwechsel
Vor dem jüngsten Generationenwechsel war 1980 der Umzug in die Germanenstraße 17 im Rommelsbacher Gewerbegebiet erfolgt. Im Jahre 1994 übernahm Andreas Armbruster dann den Betrieb von seinem Vater. Mit der offiziellen Firmierung „Walter Armbruster GmbH“ trägt der Handwerker der Tradition Rechnung; mit mySCHREINER drückt er dem Betrieb seinen eigenen Stempel auf.

Ähnlich zweigleisig präsentiert sich im Jubiläumsjahr auch das Leistungsspektrum des Handwerksbetriebs. Bis 1988 lieferte Andreas Armbruster noch der EKZ zu – ein Kontakt, den bereits sein Vater aufgebaut hatte, dann orientierte er sich um.
Ladenbau-Präsentationsschränke für Küchen-Elektrogeräte gehörten fortan auch zu den Auftragsfeldern der Firma Armbruster. Kunden waren Hersteller wie Siemens und Handelsunternehmen wie Media-Markt oder Saturn.
Ab 2002 lösten dann Möbel für Medienräume im Auftrag der Firma Eyevis diese ab. Objektarbeiten wie Messebau,  Büro- und Hoteleinrichtungen, sowie Holz-Verkleidungen für Großküchen der Firma Rieber gehören seit über 40-Jahren  zur Domäne des Handwerksbetriebs. Von diesen industriellen Möglichkeiten sollen künftig auch verstärkt Privatkunden profitieren.

Porträts aus Holz
Für den exklusiven Wohnstil lassen sich jedoch noch andere Ideen verwirklichen. So können beispielsweise digitale Fotos auf großformatige Bildtafeln gefräst werden. Von der Optik her wirkt es wie ein Foto, ist tatsächlich aber  gefräst. Bilder wie diese sind nicht nur individuelle Geschenkideen, sondern beispielsweise auch Fassadenschmuck, erklärt Andreas Armbruster.

Er freut sich in Zukunft darauf, in Zusammenarbeit mit Innenarchitekten künftig noch viele andere hochwertige Wohnimpulse zu realisieren. Eine Spezialität der Firma sind etwa vollautomatische Schubladenführungen, die sich auf Knopfdruck öffnen lassen.