Foto: Halina Zaremba / Pixelio

15.05.2013

Umfrage: Mehrheit für solidarische Krankenversicherung

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung will an der solidarischen gesetzlichen Krankenversicherung festhalten. Dies geht aus einer repräsentativen forsa-Umfrage von 1.005 gesetzlich und privat Versicherten im Auftrag der IKK classic hervor.

57 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung auch künftig an die Höhe des individuellen Einkommens gekoppelt sein sollten, 61 Prozent lehnen zudem Zusatzbeiträge der Krankenkassen ab. Die Kopfpauschale fand lediglich bei 22 Prozent der Befragten Zustimmung. Gleichzeitig war fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) der Ansicht, dass künftig alle Menschen obligatorisch in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sein sollten. Selbst unter den Privatversicherten ist fast jeder Dritte der Meinung, dass alle Bürger über die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert werden sollten.

"Die Umfrage zeigt damit mehr als deutlich, dass die Menschen in Deutschland weiterhin auf die solidarische Krankenversicherung bauen und kein Interesse an einer grundlegenden Umstrukturierung des Gesundheitssystems haben ", fasst Landesgeschäftsführer Rainer Beckert von der IKK classic die Ergebnisse zusammen.

Jüngere Generation bei der Finanzierungsfrage unentschieden

Unter allen Altersgruppen macht sich dabei die jüngere Generation die größten Sorgen um die langfristige Finanzierung des Gesundheitssystems, gleichzeitig ist sie sich bei der Finanzierungsfrage noch nicht einig. So sprechen sich 80 Prozent der Befragten unter 30 Jahre für stabile und verlässliche Versicherungsbeiträge ohne Zusatzbeiträge aus. Dabei plädieren 46 Prozent der unter 30-Jährigen für variable Beiträge nach Höhe des Einkommens, 33 Prozent dagegen favorisieren die Kopfpauschale, der höchste Wert unter allen Altersklassen. Gleichzeitig fällt die Zustimmung zur Bürgerversicherung mit 35 Prozent in dieser Gruppe am niedrigsten unter allen Altersgruppen aus.

Geldbeutel prägt die Einstellung zur Finanzierung

Die Befragung zeigte auch, dass das Haushaltseinkommen der Befragten die Einstellung zur Frage der Finanzierung des Gesundheitswesens prägt: So lehnen 77 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro Zusatzbeiträge ab, bei einem Haushaltsnettoeinkommen von über 4.000 Euro sind es dagegen nur 43 Prozent. Auch bei der Zustimmung zur Kopfpauschale zeigten sich deutliche Unterschiede: Lediglich 16 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro befürworten die Kopfpauschale, bei den Haushalten mit dem höchsten Nettoeinkommen (ab 4.000 Euro) sind es 24 Prozent.

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