Andrea Eigel will Handwerksunternehmen dazu ermuntern, ihre Märkte aktiv anzugehen.

08.07.2009

Vom Wertewandel profitieren

Rot verlangt Exklusivität, Grün sucht Sicherheit und Behagen, Blau will in erster Linie mit Zahlen, Daten und Fakten versorgt werden. Nein, es geht nicht um esoterische Farbspiele, sondern um handfestes Marketing.

Verkaufsprofis nutzen solche Typologien, um sich besser auf Konsumenten und Verkaufssituationen einzustellen. Dass dieses Know-how auch für Handwerksbetriebe wichtig sein kann, zeigte die Marketingexpertin Andrea Eigel zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe der Handwerkskammer Reutlingen „Handwerk lädt ein…“.

"Wir haben zurzeit die Gelegenheit, die bisherige Arbeit und gewohnte Vorgehensweisen auf den Prüfstand zu stellen,“ meint Eigel. Denn unabhängig von der aktuell schwierigen Lage, in der sich zahlreiche Branchen und Unternehmen befinden, werde es für Handwerksbetriebe immer wichtiger, sich intensiver mit Marketingfragen zu beschäftigen.

Rund 70 Handwerker und Führungskräfte hatten sich daher auch im Klosterhof in Kusterdingen eingefunden, um einen Überblick über sich verändernde Märkte und veränderte Einstellungen und Werte der Konsumenten zu bekommen. Eigels Einschätzung fällt zuversichtlich aus: Handwerker können zu den Gewinnern zählen, je passgenauer sie Kunden ansprechen und den Nutzen eines Produkts oder einer Dienstleistung vermitteln.

Die Leitbegriffe des Abends waren denn auch Individualisierung, Beziehungsmarketing und Kommunikation. Denn Privatkunden von heute sind nicht nur anspruchsvoller als die Generation vor ihnen, sondern Sie sind auch informierter und weitaus flexibler, was die Auswahl ihrer Dienstleister angeht. Eine weitere Herausforderung: Vormals stabile und homogene Zielgruppen zerfallen immer mehr. Stattdessen bilden sich neue Konsumententypen heraus, die sich einzelnen Gruppen entziehen.

Die Folgen für Handwerksunternehmen sind gravierend. Andrea Eigel erwartet, dass der Zeitaufwand, der von Chefs und Fachberatern für die Auftragsgewinnung und die Kundenbetreuung eingesetzt werden muss, künftig ansteigen wird. Denn auf Masse wird es in Zukunft immer weniger ankommen. Ihre Empfehlung lautete deshalb: „Anbieter müssen ein Profil haben, glaubwürdig sein und bleiben und viel mehr als bisher aktiv auf die Kunden zugehen.“

Die Präsentation von Andrea Eigel undefinedkann hier abgerufen werden.