Wachstum und Beschäftigung zentrale Themen
Auch im zweiten Quartal 2005 melden die Handwerksbetriebe im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen keine wesentliche Veränderung bei der Einschätzung der Geschäftslage. Das Ergebnis der Umfrage bei repräsentativ ausgewählten Handwerksbetrieben in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb macht deutlich, dass die Stimmungslage sowie die Zukunftserwartungen immer noch gedämpft sind.
„Die Themen Wachstum und Beschäftigung müssen deshalb jetzt im Mittelpunkt des Wahlkampfes und vor allen Dingen auf der Agenda der neuen Regierung stehen“, sagt Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. „Das beschäftigungsintensive Handwerk erwartet vor allem Reformen zur Senkung von Steuern und Abgaben, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und damit die Chancen auf neue Arbeitsplätze zu erhöhen.“
Solange keine spürbare und vor allem nachhaltige Steigerung der binnenwirtschaftlichen Dynamik zu erkennen sei, so Möhrle weiter, seien Handwerksbetriebe auch nicht in der Lage zu investieren. Dies zeige die Konjunkturumfrage wieder in aller Deutlichkeit.
Denn nach wie vor stelle die Zurückhaltung der Konsumenten den stärksten Hemmschuh für ein Anspringen der Binnenkonjunktur dar. Möhrle: „Dieser Trend hat unmittelbare Auswirkungen auf die Handwerksbetriebe, die im Wesentlichen auf die Nachfrage vor Ort angewiesen sind.“
Für das abgelaufene zweite Quartal werde jedenfalls der Auftragseingang noch uneinheitlich eingeschätzt: Jeweils ein Viertel der Betriebe gehe von einem Zuwachs bzw. von einem Rückgang aus. Immerhin falle das Ergebnis besser als im Vorjahr aus.
Besser als im Vorjahr wird die Geschäftslage im Bauhauptgewerbe und im Ausbaugewerbe eingeschätzt. Diese Situation werde sich im laufenden Quartal weiter stabilisieren, was jedoch auch auf saisonale Gründe zurückzuführen ist.
Noch positiver stelle sich die Situation im Metallgewerbe - der mit rund 3900 Betrieben stärksten Gruppe unter den 12 000 Betrieben im Kammerbezirk - dar: Hier seien die Erwartungen des Vorquartals bei einer allerdings nur leichten Umsatzsteigerung übertroffen worden. Diese Entwicklung werde jedoch stabiler eingeschätzt als noch im Vorjahr.
Immerhin geht das Kraftfahrzeuggewerbe inzwischen von einem positiveren Trend aus. Eine gute Geschäftslage meldet jeder vierte Betrieb und jeder dritte Betrieb geht von Umsatzsteigerungen aus. Positiv ist auch, dass sich diese Entwicklung auch im laufenden Quartal fortsetzen wird.
Die Beschäftigtenzahlen werden sich, nach einen leichten Rückgang etwa im Bauhauptgewerbe, stabilisieren.