05.11.2008

Zahl der Lehrstellen unverändert hoch

Die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt des Handwerks setzt sich fort. Bis zum 31. Oktober 2008 wurden bei der Handwerkskammer Reutlingen 2284 neue Ausbildungsverträge eingetragen. Trotz eines leichten Rückgangs von 0,4 Prozent gegenüber den Rekordwerten des Vorjahres zieht die Kammer eine positive Zwischenbilanz des Ausbildungsjahres.

Mehr als ein Drittel der Ausbildungsplätze stellt die Berufsgruppe Elektro und Metall, die ihren Anteil aufgrund einer soliden Geschäftslage nochmals ausbauen konnte. Seit Jahresbeginn wurden 804 neue Lehrverträge abgeschlossen. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt 7,1 Prozent.

Auch in den Gruppen Bekleidung (+ 14,8 Prozent) und Glas, Papier und Keramik (+ 9,1 Prozent) werden Zuwächse ausgewiesen. Allerdings bewegen sich diese Berufsgruppen auf einem niedrigeren Ausgangsniveau. Einen deutlichen Einbruch verzeichnet das Bau- und Ausbaugewerbe. Gegenüber dem Vorjahr wurden im zweitgrößten Ausbildungsbereich des Handwerks 14,8 Prozent weniger neue Lehrverträge abgeschlossen.

Konjunkturelle Abkühlung bislang ohne Folgen

Rainer Neth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, verwies bei der Vorstellung der Ausbildungsstatistik auf die ungebrochen hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe. „Der Ausbildungsmarkt erweist sich trotz schlechter Lage und verhaltener Geschäftserwartungen als ausgesprochen stabil.“ Dies zeige, so Neth, nicht zuletzt die unverändert hohe Zahl an Ausbildungsbetrieben, die von der Handwerkskammer neu eingeworben werden konnten. In den ersten zehn Monaten des Jahres waren es insgesamt 247 Unternehmen, die erstmals oder nach längerer Zeit wieder als Ausbilder eingetragen werden konnten (2007: 261 Betriebe).

Die Regionalstatistik weist erhebliche Unterschiede aus. Während in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb leichte Rückgänge zu verzeichnen sind, wurden im Landkreis Sigmaringen 5,1 Prozent mehr Lehrverträge abgeschlossen. Einen wichtigen Beitrag liefert auch hier das Metall- und Elektrogewerbe mit 18 Prozent mehr neuen Lehrverträgen (2008: 130, 2007: 110). Besonders stark ist der Anteil der kaufmännischen Berufe gestiegen (+24,4 Prozent), gegenüber + 1,7 Prozent im gewerblichen Bereich.

Nach Einschätzung Neths ist es für viele Handwerksbetrieb schwieriger geworden, die Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Dies liege zum einen an der geringeren Zahl an Schulabgängern, zum anderen an der Qualifikation der Mädchen und Jungen und nicht zuletzt auch an den gestiegenen Anforderungen der Betriebe. Dem Fachkräftemangel könne nur durch eine hochwertige betriebliche Ausbildung begegnet werden. Allerdings sieht Neth auch andere in der Pflicht: „Die Betriebe können nicht laufend einspringen, wenn es den Bewerbern an Grundqualifikationen fehlt.“

In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Reutlingen sind zurzeit 120 Ausbildungsplätze eingetragen, die sofort besetzt werden können. Für das kommende Jahr sind bereits 521 Lehrstellen eingestellt. Ausbildungsstart ist in der Regel der September 2009.

undefinedAusbildungsstatistik Oktober 2008

undefinedLehrstellenbörse der Handwerkskammer Reutlingen