Der Lehrgang „Europaassistent/in (HWK)“ verbindet eine betriebswirtschaftliche Qualifizierung mit dem Erwerb von sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen. ©ijdema-Fotolia.com

10.05.2013

Zukunftsfähige Qualifikation: Der Europaassistent

Die Volkshochschule Reutlingen (VHS) und die Bildungsakademie der Handwerkskammer Reutlingen bieten erstmals eine gemeinsame berufliche Weiterbildung an. Der zwanzigmonatige Lehrgang „Europaassistent/in (HWK)“ verbindet eine betriebswirtschaftliche Qualifizierung mit dem Erwerb von sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen.

Das Angebot richtet sich vor allem an junge Nachwuchskräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, die sich auf Führungsaufgaben in international tätigen mittelständischen Unternehmen vorbereiten wollen. „Viele kleine und mittlere Unternehmen sind auf europäischen Märkten aktiv und stellen veränderte Anforderungen an potenzielle Fach- und Führungskräfte“, sagte Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, bei der Vorstellung des Lehrgangs. Die fremdsprachliche Qualifikation gewinne daher auch im Handwerk an Bedeutung.

Durch die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule sei es nun möglich, so Eisert, das traditionell betriebswirtschaftlich und technisch ausgerichtete Fortbildungsangebot der Bildungsakademie um diesen Bereich zu erweitern.

Absolventen erwerben Doppelabschluss
„Kooperationen mit anderen Anbietern sind ein Weg, neue und hochwertige Weiterbildungsprodukte zu entwickeln“, betonte Dr. Ulrich Bausch, Leiter der Volkshochschule Reutlingen. „Beide Partner bringen ihre Stärken ein und ergänzen sich.

Eine Besonderheit des Lehrgangs: die Teilnehmer erwerben automatisch einen Doppelabschluss. Die bestandende betriebswirtschaftliche Teilprüfung entspricht dem Abschluss „Technische/r Fachwirt/in (HWK)“ der Bildungsakademie. Die berufsbegleitende Weiterbildung besteht aus sechs Bausteinen mit insgesamt 720 Unterrichtseinheiten. Für den Sprachunterricht und den betriebswirtschaftlichen Teil sind jeweils 280 Unterrichtseinheiten vorgesehen.

Ebenfalls auf dem Lehrplan stehen Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht, Europa- und Länderkunde und der Erwerb interkultureller Kompetenzen. Hinzu kommt ein dreiwöchiges Auslandspraktikum in einem Betrieb.

Hoher Praxisbezug
„Wir wollen die Teilnehmer umfassend und praxisorientiert auf die Zusammenarbeit mit ausländischen Geschäftspartnern vorbereiten“, so Eisert. Die Absolventen sollten nicht nur in die Lage versetzt werden, Gesprächs- und Verhandlungssituationen in einer Fremdsprache zu meistern, sondern ebenso auf die persönliche Begegnung mit ausländischen Partnern und kulturelle Besonderheiten vorbereitet sein.

Für den ersten Lehrgang, der am 6. November 2013 beginnt, wurde die Fremdsprache Spanisch gewählt. „Spanisch zählt zu den Weltsprachen, gehört aber nicht zu den Schulfächern“, erklärte Bausch die Auswahl. Allerdings sei die Weiterbildung problemlos mit anderen Sprachen und Kulturräumen kombinierbar.

Mit der Weiterbildung zum/zur „Europaassistent/in (HWK)“ nehmen die beiden Bildungseinrichtungen eine Vorreiterrolle ein: es ist das erste Angebot dieser Art in Baden-Württemberg. Das Konzept wurde vom Westdeutschen Handwerkskammertag entwickelt.

Information: Andrea Leichsenring, Bildungsakademie Reutlingen, Telefon 07121 2412-321, E-Mail.

Die Informationsbroschüre können Sie hier als pdf herunterladen.
Das Anmeldeformular finden Sie hier (pdf).